29 Mitarbeiter des Fensterspezialisten Roto Frank stehen voraussichtlich bald auf der Straße. Foto: dpa

Der Fensterspezialist Roto Frank aus Leinfelden hat 29 betroffene Mitarbeiter informiert, dass ihnen betriebsbedingte Kündigungen drohen.

Stuttgart - Absatzprobleme in wichtigen Märkten sorgen für Schwierigkeiten beim Fensterspezialisten Roto Frank. Wie am Montag bekannt wurde, will das Unternehmen 29 Mitarbeitern kündigen. Nach Angaben der IG Metall seien die Betroffenen bereits über die Maßnahme informiert worden. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass die Kündigungen noch im März ausgesprochen werden. „Im Juni könnten die ersten Leute auf der Straße stehen“, sagt der zuständige Gewerkschaftssekretär Thomas Maier. Das Unternehmen bestätigte die Kündigungspläne, machte zum Zeitablauf aber keine Angaben.

Roto-Frank-Finanzvorstand Michael Stangier nannte als Hauptgrund für die Kündigungen die anhaltende Nachfrageschwäche in Osteuropa. Besonders betroffen sei die durch militärische Auseinandersetzungen stark beeinträchtigte Ukraine. 2009 seien noch rund 8 Prozent des Gesamtabsatzes von Roto Frank in der Ukraine erwirtschaftet worden. „Jetzt sind wir noch bei ein bis zwei Prozent“, sagt Stangier. Der Absatz im Krisenland sei 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gesunken. In Russland sei der Absatz bisher zwar relativ stabil geblieben. „Aber wir sind skeptisch, wie sich der Markt dort weiter entwickeln wird“, so der Finanzvorstand.

Die IG Metall kritisierte das Vorgehen des Unternehmens scharf. Es sei auf keine Lösungsvorschläge – etwa zur Reduzierung der Arbeitszeit – eingegangen. Finanzvorstand Stangier erwiderte, alternative Maßnahmen zu Kündigungen seien bereits in den letzten zwei Jahren voll ausgeschöpft worden. Der Betriebsrat erwägt nun, Widerspruch gegen die Kündigungen einzulegen.