Spielen und Gedächtnistraining gehört zum Programm der Betreuungsgruppen dazu Foto: dpa/Sven Hoppe

Im Landkreis Böblingen sind 30 Betreuungsgruppen für an Demenz erkrankte Menschen am Start. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich in einem Seminar schulen lassen.

Im Landkreis Böblingen gibt es inzwischen 30 Betreuungsgruppen für demenzerkrankte Menschen. Die regelmäßig stattfindenden Gruppen werden zur Entlastung der pflegenden Angehörigen angeboten. Eine Fachkraft wird dabei durch ehrenamtlich Mitarbeitende unterstützt. Die Betreuungsgruppen suchen Verstärkung durch weitere Ehrenamtliche.

Jedes Jahr wir ein dreigliedriges Seminar für Neueinsteiger angeboten

Seit 2014 organisiert der Arbeitskreis Demenz im Kreis Böblingen jährlich ein dreiteiliges Seminar für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger. Das nächste Seminar findet jeweils freitags von 9 bis 12.30 Uhr am 28. April, am 5. und am 26. Mai im Haus am Maienplatz, Waldburgstraße 1, in Böblingen statt. Interessierte können sich jetzt schon zur Teilnahme vormerken lassen.

Die Betreuung und Begleitung ist mit viel Hinwendung verbunden

Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung schreibt, leben im Landkreis Böblingen rund 7700 Menschen, die von einer Demenzerkrankung betroffen sind. Durch die fortschreitenden Symptome der Erkrankung – wie Einschränkungen der Konzentrations- und Merkfähigkeit bis zum Verlust der Sprache und der Alltagsfähigkeiten – bedarf es oft einer intensiven, zeitaufwendigen Betreuung und Pflege durch die Angehörigen.

Bedarf an ehrenamtlichen Helfern wächst

Der Bedarf an Unterstützung durch Ehrenamtliche in den Betreuungsgruppen und bei der häuslichen Betreuung nimmt zu. In den Betreuungsgruppen wird ein buntes, unterhaltsames und förderliches Programm zusammengestellt. Hierzu gehören zum Beispiel die Erinnerungsarbeit zu verschiedenen Themen, gemeinsames Singen von Liedern aus der Jugendzeit, leichte Sitzgymnastik und Spaziergänge. Ziel sei es, die Menschen mit Demenz individuell zu fördern, dabei stehe ihr Wohlbefinden in den Betreuungsgruppen an erster Stelle. Mitarbeitende der „häuslichen Betreuung“ können die Einsatzzeiten für ihre Hausbesuche flexibel gestaltet. Die ehrenamtlich Aktiven erhalten für ihr bürgerschaftliches Engagement eine Aufwandsentschädigung.

Im Betreuungsteam soll ein gutes Miteinander gelten

Ruth Vollmer engagiert sich seit dem letzten Jahr zwei bis dreimal monatlich in einer Betreuungsgruppe, dem „Montagstreff in Steinenbronn“; zusätzlich besucht sie an einem Nachmittag in der Woche einen 91-Jährigen zu Hause. „Am Einführungsseminar konnte ich teilnehmen, ohne mich festzulegen. Das hat es mir leichter gemacht, mich einfach einmal zu orientieren“. Sie gewann den Eindruck, dass die Menschen mit Demenz gern in die Betreuungsgruppe kommen und auch das gute Miteinander im Team ermunterte sie zur Mitarbeit. „Ich bekomme jede Unterstützung die ich für meinen Dienst brauche und freue mich jedes Mal an den Begegnungen mit den Senioren, die mir viel Wertschätzung entgegenbringen.“

Ehrenämtler bestimmen selbst den Rhythmus ihrer Einsätze

„Jeder Einsatz ist willkommen und hilfreich“, bekräftigt Andrea Schmidt, Leiterin der iav-Stelle (iav steht für Information-Anlauf-und Vermittlungsstelle für pflege-und hilfebedürftige Menschen): „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen selbst, in welchem Rhythmus sie sich in der Betreuungsgruppe einbringen wollen.“

Anlaufstellen Auskunft zum Ehrenamt in den Betreuungsgruppen und zum geplanten Fortbildungsseminar geben Karin Braitmaier in der Altenhilfefachberatung des Landratsamtes, Telefon 0 70 31/6 63 11 29, Annemarie Kreß vom Pflegestützpunkt Böblingen, 0 70 31/6 63 11 84 sowie die beiden iav – und Demenzberatungsstellen, 0 70 31/6 84 74 60 (Dorothea Bloching) und 0 70 31/ 7 02 04 56, (Andrea Schmidt).