Das Kinderhaus Regenbogen in Thomashardt ist eine von drei Betreuungseinrichtungen in der Gemeinde. Foto: Peter Stotz

Die Elternbeiträge für Kindergärten in Lichtenwald werden neu kalkuliert. Eltern haben kaum Änderungswünsche bei den Angeboten.

Die Gemeinde Lichtenwald kalkuliert alle zwei Jahre die Gebühren für die Kindertagesbetreuung neu. Die Gebührensätze müssen zum neuen Kindergartenjahr ab dem kommenden September neu festgelegt werden. Nachdem eine Abfrage bei den Eltern kaum Änderungswünsche bezüglich des Betreuungsangebots ergeben hatte, hat der Gemeinderat nun die Verwaltung beauftragt, die Gebühren anhand der bisherigen Modelle zu kalkulieren. Über die künftige Höhe der Elternbeiträge wird in der Juli-Sitzung beraten und entschieden.

 

Nicht jeder individuelle Betreuungswunsch kann erfüllt werden

Die Kindergärten in Hegenlohe und Thomashardt sowie der Waldkindergarten bieten insgesamt 154 Plätze an. 133 Kinder werden derzeit in den Einrichtungen betreut, wobei nicht jede der Einrichtungen alle in Lichtenwald möglichen Betreuungsmodelle bereitstellen kann. Die Gemeinde orientiere sich zwar möglichst an den Bedürfnissen und Wünschen der Eltern, jedoch könne aus Gründen des zusätzlichen Personalbedarfs und damit wesentlich höherer Kosten nicht jedem individuellen Betreuungswunsch nachgekommen werden, erläuterte Bürgermeister Ferdinand Rentschler.

Im Vorfeld der Gebührenkalkulation für die kommenden beiden Kindergartenjahre hatte die Gemeindeverwaltung an alle Lichtenwalder Eltern mit Kindern im Alter von bis zu fünf Jahren eine Abfrage zum Bedarf an Betreuungsangeboten und zu eventuellen Änderungswünschen verschickt. Von den 170 Fragebögen kamen 110 zurück, ein Rücklauf von 61 Prozent. „Abgesehen von wenigen individuellen Änderungswünschen sind die Eltern zufrieden mit dem Betreuungsangebot“, fasste Gemeindekämmerer Steffen Mayer die Auswertung der Befragung zusammen.

Auch er betonte, dass „eine Änderung von Betreuungsangeboten aufgrund von Einzelwünschen in keinem Verhältnis zum Verwaltungsaufwand“ stünden, höhere Personalkosten und eventuell sogar eine Änderung der Betriebserlaubnis für die Kindergärten zur Folge hätten. Die Verwaltung schlage daher vor, das bisherige Angebot beizubehalten.

Wie in den vergangenen Jahren sollen sich die Elternbeiträge gemäß der Empfehlungen der Kirchen und der kommunalen Landesverbände an einem Kostendeckungsgrad von 20 Prozent orientieren. Diese Zielmarke werde in Lichtenwald seit Jahren deutlich unterschritten. So wurden im Haushaltsjahr 2024 nach den noch vorläufigen Zahlen 13,9 Prozent der Kosten für die Kinderbetreuung in Lichtenwald durch Elternbeiträge gedeckt.

Lichtenwald liegt bei den Gebührensätzen im Mittelfeld

„Wir haben hohe Gehaltssteigerungen aufzufangen, liegen aber bei der Höhe der Gebührensätze im Vergleich der Nachbarkommunen im Mittelfeld“, berichtete Rentschler. Nach den Zahlen im Haushaltsplan des laufenden Jahres beträgt der Gesamtaufwand für die Kinderbetreuung etwas mehr als zwei Millionen Euro. „Die Kinderbetreuungskosten sind damit unser mit Abstand größter Einzelposten im Haushalt“, sagte Rentschler.

Das Gremium befürwortete den Verwaltungsvorschlag einstimmig, die Gebühren auf der Basis der bisherigen Betreuungsmodelle zu kalkulieren. Damit wird ein Fachbüro beauftragt. Die vorläufigen Ergebnisse werden in der Folge mit den Elternbeiräten diskutiert. „Die werden vor einer Festlegung der Elternbeiträge gebeten sich zu äußern und werden ausführlich angehört. Das ist auch gesetzlich so vorgesehen“, erklärte Rentschler. Die Beschlussfassung über die Gebührenkalkulation, die Festlegung der Elternbeiträge und die Änderung der Kindergartengebührensatzung sind für die Juli-Sitzung des Gremiums vorgesehen.