Es wird geprüft, ob Kinder auch im Sielminger Bürgerhaus spielen könnten. Foto: dpa

Auf Antrag der Freien Wähler wird geprüft, ob im Sielminger Bürgerhaus Sonne Kinder betreut werden können. Dies wäre die Alternative zu einem Kinderhaus auf dem Festplatz. Die Freien Wähler wollen mit ihrer Idee den Ortskern beleben und Geld sparen.

Sielmingen - Die Idee hat großen Charme. Das dringend benötigte Kinderhaus für Sielmingen soll nach den Vorstellungen der Freien Wähler im Bürgerhaus Sonne an der Sielminger Hauptstraße eingerichtet werden und nicht auf dem Festplatz als teurer Neubau entstehen.

„Dadurch könnte der Ortskern belebt werden“, sagt der stellvertretende FW-Fraktionschef Matthias Weinmann. Synergieeffekte seien möglich. Der Spielplatz der Grundschule könnte von den Kindern der Kindertagesstätte mitgenutzt werden. Als weiteres wichtiges Argument kommt hinzu, dass die Einrichtung der Kindergruppen im Bürgerhaus billiger sein könnte als der geplante Neubau auf dem Festplatz.

Der dürfte nach vorläufiger Schätzung einige Millionen Euro kosten. Schließlich sollen in dem geplanten Gebäude vier Betreuungsgruppen Platz finden. Zwei davon sind laut Plan Kinderkrippen für zusammen 20 Kleinkinder. Zwei andere sollen für 45 Drei- bis Sechsjährige (davon 20 Plätze im Ganztagsbetrieb) eingerichtet werden.

Stadträte bekommen Pläne auf den Tisch

Die Pläne werden den Stadträten demnächst in der nicht öffentlichen Sitzung des Finanz-, Kultur- und Sozialausschusses präsentiert. Gleichzeitig werde die Alternative – eine Unterbringung im Bürgerhaus – vorgestellt, erklärt Bürgermeister Andreas Koch als Reaktion auf den Antrag der Freien Wähler. „Das sind Gedankenspiele, die wir prüfen“, sagt er.

Ob der Platz in der Sonne ausreichen wird, kann er bisher nicht einschätzen. Klar ist für ihn allerdings, dass im neuen Begegnungszentrum Wie kein Raum für eine weitere Krippe frei ist. „Wir haben dort nicht mit Luft nach oben gebaut“, sagt er. FW-Stadtrat Matthias Weinmann hatte bei seinen Überlegungen auch die Einrichtung einer zusätzliche Krippe im Wie erwogen. „Vielleicht gibt es auch in der Schule noch Platz“, sagt er. Schwerpunktmäßig soll die Verwaltung aber überprüfen, ob im Bürgerhaus etwas zu machen wäre.

Ladenfläche soll genutzt werden

Weinmann denkt vor allem an die Räume im Erdgeschoss, die früher als Lebensmittelladen genutzt wurden. Außerdem könnte nach Ansicht des Stadtrats überprüft werden, ob auch andere Räume im Gebäudekomplex Sonne, die als Wohnungen genutzt werden, angemietet werden könnten.

Bei allen Überlegungen, die angestellt werden, sind sich die Beteiligten bereits jetzt einig, dass die Vereine, die bisher das Bürgerhaus nutzen, nicht beeinträchtigt werden dürfen. Dazu gehören vor allem der Musikverein, der Akkordeon- und Handharmonika-Club und der Sängerbund. „Der Vereinsbetrieb darf nicht tangiert werden“, erklärt Bürgermeister Koch.

Dies unterstreicht auch Matthias Weinmann. In diesem Zusammenhang verweist er aber auch darauf, dass Vereine davon profitieren könnten, dass auf dem Festplatz kein Kinderhaus gebaut wird. Dann wäre dort mehr Platz für Festivitäten. Hintergrund ist, dass es offenbar Bestrebungen im Gemeinderat gibt, Teile des Festplatzes für sozialen Wohnungsbau zu nutzen.