Die Bahn sagt zu, keinem seiner Mitarbeiter zu kündigen Foto: dpa

Mitarbeiter der Bahn müssen keinen Arbeitsplatzverlust befürchten. Im Zuge des Wechsels zum privaten Betrieb der Regionalstrecken sollen die Bediensteten des Staatskonzerns möglichst bei den Verkehrsunternehmen Abellio und Go-Ahead unterkommen.

Ludwigsburg - Kein Lokführer, kein Zugbegleiter der Deutschen Bahn stehe von 2019 an auf der Straße, auch das Wartungs- und Sicherheitspersonal werde – in welcher Form auch immer – weiterbeschäftigt. Im Zuge des bis dahin vollzogenen Betreiberwechsels im regionalen Zugverkehr „wird keiner gekündigt“, versprach ein Sprecher der Bahn in Stuttgart.

Den neuen Großen Verkehrsvertrag für die Beschickung des Stuttgarter Netzes hat das Land Baden-Württemberg mit den privaten Verkehrsunternehmen Abellio (Niederlande) und Go-Ahead (Großbritannien) abgeschlossen. Weil die Deutsche Bahn wegen eines Formfehlers vom Bieterverfahren ausgeschlossen worden war, hat mancher Beschäftigte des Staatskonzerns nun Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Im Verkehrsministerium heißt es daher an manchen Stellen, die betroffenen Mitarbeiter der Bahn seien nicht mehr wirklich motiviert. Dies soll mit dafür verantwortlich sein, dass es zuletzt viele Verspätungen und Zugausfälle auf Strecken des Regionalverkehrs unter anderem im Kreis Ludwigsburg gab.

Bürgermeisterschelte macht Arbeitsplätze sicher

Sorgen um ihre Arbeitsplätze müssen sich die betroffenen Bahnbediensteten nun offenbar nicht mehr machen. „Wir werden zur Sicherung der Beschäftigung das Gespräch mit den Neubetreibern suchen oder konzerninterne Lösungen finden“, versicherte der Stuttgarter Bahn-Sprecher. Diese Zusage ist ein Teil einer Vereinbarung, die das Ministerium mit der Bahn, Abellio und Go-Ahead Ende Juli getroffen hat. Die beiden Firmen „verpflichten sich, Beschäftigte des Altbetreibers (Bahn) bevorzugt zu rekrutieren“, heißt es unter anderem in der Vereinbarung. Diese war zustande gekommen, nachdem sich Bürgermeister von Kommunen entlang der Bahnstrecke Stuttgart–Heilbronn öffentlich über Verspätungen und Zugausfälle beschwert hatten.

Bahn ist beim Thema Verspätungen freilich nicht gleich Bahn. Für den Fahrbetrieb ist das Tochterunternehmen DB Regio verantwortlich, für beispielsweise die Instandhaltung des Gleiskörpers die DB Netze AG. Den Beschickervertrag hat das Land aber mit der DB Regio abgeschlossen. Letztere habe jene Verspätungen infolge etwa einer veralteten Infrastruktur nicht zu verantworten, erklärt der Stuttgarter Bahn-Sprecher. Diese Trennung sei den Kunden natürlich schwer zu vermitteln. Der Sprecher räumt ein, dass die Bahn bei der Instandhaltung des Gleiskörpers „großen Nachholbedarf“ habe. Mit moderneren Weichen und neuen Fahrzeugen wolle man in den Fahrplan wieder „Konstanz hineinbekommen“.

Wieder Zugausfälle im Kreis

Der Regionalverkehr im Kreis Ludwigsburg ist zusätzlich an diesem Wochenende wegen „unvorhersehbarer Verzögerungen“ betroffen. Der Grund dafür sind Bauarbeiten im Feuerbacher Bahnhof: Die S-Bahnen der Linien 4, 5 und 6/60 halten dort nicht. Regionalzüge der Linie R 4 fallen teilweise aus. Zwischen Zuffenhausen und Feuerbach werden Ersatzbusse eingesetzt.