In Deutschland hat Putzmeister die Beschäftigung bis Ende 2020 gesichert. Foto: dpa

Seit der chinesische Sany-Konzern 2012 Putzmeister gekauft hat, ist es ruhig geworden um das einstige Aichtaler Familienunternehmen. Nun hat der Aufsichtsrat den Vertrag des langjährigen Chefs Gerald Karch im gegenseitigen Einvernehmen beendet.

Stuttgart - Putzmeister, Hersteller von Betonpumpen, bekommt einen neuen Chef. Fast neun Jahre lang war Gerald Karch Chef des Aichtaler Unternehmens, nun hat der Aufsichtsrat den Vertrag mit Karch „in beiderseitigem Einvernehmen“ beendet, schreibt Putzmeister in einer Mitteilung. Putzmeister gehört seit 2012 zum chinesischen Sany-Konzern. Wie zu hören ist, war der Wunsch einer Trennung allerdings eher einseitig, die Eigentümer seien gegen eine Vertragsverlängerung gewesen. Zum kommissarischen Nachfolger wurde Martin Knötgen bestellt. Knötgen wird zusätzlich zu seiner Funktion als Chef der Sany Europe auch die Verantwortung für die Putzmeister Holding übernehmen. Eine lange Einarbeitungszeit wird Knötgen nicht benötigen, schließlich war er bisher Vorsitzender des Putzmeister-Aufsichtsrat. Wie lange das Amt des obersten Kontrolleurs vakant bleiben soll oder – alternativ – wann ein neuer Putzmeister-Chef kommt war nicht zu erfahren. Die Geschäftsführung der Putzmeister Holding besteht aus zwei Mitgliedern – neben dem Chef gehört ihr Christian Danninger an, der im Juni 2017 sein Amt angetreten hat und für die Finanzen zuständig ist.

Fünf Mitglieder in der Geschäftsleitung

Darüber hinaus wurde die Geschäftsleitung von Putzmeister, die bisher nur aus den beiden Geschäftsführern bestand, auf insgesamt fünf Personen aufgestockt: Neu in das Gremium unterhalb der Geschäftsführungsebene berufen wurden Matthias Ruppel (Produktion, Einkauf), Markus Hofheinz (Vertrieb) und Xiangyang Jiang (Compliance). Gesellschafter und Aufsichtsrat seien überzeugt, dass Putzmeister mit diesen Veränderungen hervorragend aufgestellt sei, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, steht in der Mitteilung. Und weiter: Putzmeister und Sany „danken Herrn Karch für seine hervorragenden Leistungen und Dienste in den vergangenen Jahren“. Putzmeister hat im vergangenen Jahr mit rund 3000 Mitarbeitern einen Umsatz von 716 Millionen Euro erzielt. Für die rund 1200 Jobs in Deutschland gilt noch bis Ende 2020 eine Beschäftigungssicherung.