Wenn es nichts kostet, geht besonders der Schwabe gern ins Museum. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Sonderausstellung zur „Fazination Schwert“ und Umbauvorbereitungen

Stuttgart - Objekte mit Geschichten, wohin hin das Auge blickt. „Um sie zu erzählen, sind wir auch ein Ort der Forschung, in zehn Depots haben wir über eine Millionen Objekte, 15 000 zeigen wir in den verschiedenen Häusern“, sagt Cornelia Ewigleben, die Direktorin des Landesmuseums Württemberg, bei der Jahrespressekonferenz ihrer Einrichtung, „wir haben tolle Rückmeldungen aus der Wissenschaft.“ Sehen lassen kann sich daneben vor allem die Besucherbilanz: Freier Eintritt in der Schausammlung im Alten Schloss hat dem Museum einen wahren Besucherboom beschert. 500 Prozent mehr wurden im Januar dieses Jahres gezählt, berichtete Ewigleben am Donnerstag. Kamen im Januar 2017 rund 1400 zahlende Besucher in die Schausammlung, waren es bei freiem Eintritt im neuen Jahr 6995. Ermöglicht wird der kostenlose Eintritt durch Zuwendungen von 160 000 Euro von der Fördergesellschaft des Museums und des Unternehmers Adolf Würth. „Es geht um Teilhabe – das Konzept ging auf“, erklärt die Direktorin. Gestiegen ist auch die Besucherzahl insgesamt: Kamen 2016 rund 200 700 ins Alte Schloss, waren es 2017 fast 246 000.

Derzeit erarbeiten die Direktorin und ihre Mitarbeiter eine digitale Strategie für das Landesmuseum. So sollen Virtual-Reality-Brillen künftig Zeitreisen ermöglichen. Eine große reale Baustelle ist ferner das Foyer, die sogenannte Dürnitz: 2019/2020 soll sie für insgesamt 9 Millionen Euro zu einem der größten Veranstaltungssäle Stuttgarts inklusive versenkbarer Bühne umgebaut werden. Schwerpunkt ist ein Veranstaltungsraum für 500 Personen, hinzu kommen Lounge, Café und Shop. Die Kosten trägt das Land.

Was das Schwert so interessant macht

Am 13. Oktober startet die große Sonderausstellung „Faszination Schwert“ zu 4000 Jahren Geschichte dieser Waffe im europäischen Raum. Zu sehen sein werden rund 250 Objekte, neben dem großen eigenen Bestand – das Landesmuseum besitzt über 4000 Schwerter vom zweiten Jahrtausend v. Chr. bis in die Neuzeit – auch nationale und internationale Leihgaben. Die Schau soll einen Überblick über Material, Technik, Herstellung und Entwicklung bieten, vom Altertum bis zu Filmmythen wie „Excalibur“. Im Museum für Alltagskultur in Waldenbuch zeigt das Landesmuseum ab 17. März die Sonderausstellung „Mein Name ist Hase – Redewendungen auf der Spur“ unter der Schirmherrschaft des Sams-Autors Paul Maar, der zur Eröffnung liest. Für Kinder ist die im Oktober startende Mitmachausstellung „Räuber Hotzenplotz“ im Alten Schloss konzipiert: „Räuber Hotzenplotz“ entsteht in Kooperation mit dem Thienemann-Verlag. Schirmherr ist der Schauspieler Armin Rohde.