Innerhalb von 40 Stunden fliegen in den kommenden Tagen zwei große Asteroiden an der Erde vorbei. Foto: Imago/Science Photo Library

Asteroiden sind eine potenzielle Gefahr für die Erde. In den kommenden Tagen ziehen zwei solche Himmelskörper an unserem Planeten vorbei. Einer wurde erst vor wenigen Tagen entdeckt.

Fast pünktlich zum Internationalen Asteroidentag am 30. Juni ziehen binnen gut 40 Stunden zwei große Gesteinbrocken aus dem Weltall an der Erde vorbei. Die Dimensionen dieser Himmelskörper hätten bei einem Einschlag auf dem Blauen Planeten verheerende Folgen. Das Büro für Asteroidenabwehr der europäischen Raumfahrtbehörde Esa in Frascati bei Rom gibt allerdings Entwarnung. Null Gefahr!

Einer der Asteroiden misst 2,3 Kilometer

Am Donnerstag (27. Juni) fliegt demnach ein Asteroid mit einem Durchmesser von rund 2,3 Kilometern in rund 6,6 Millionen Kilometern Entfernung an der Erde vorbei. Bei einem Einschlag hätte ein Himmelskörper dieser Größenordnung katastrophale Folgen.

Zum Vergleich: Im Februar 2013 explodierte ein etwa 20 Meter großer Asteroid über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle wurden rund 1500 Menschen verletzt, meist durch splitterndes Fensterglas.

Trotz der großen Entfernung kann der Asteroid bei klarem Nachthimmel der Esa zufolge mit einem besseren Teleskop beobachtet werden. Die Uhrzeit dafür passt auch ganz gut: Besonders nah ist der Himmelskörper laut Raumfahrtbehörde 22.14 Uhr (MESZ).

15. Februar: Vor zehn Jahren erschütterte ein kosmisches Ereignis die russische Großstadt Tscheljabinsk am Ural. Ein knapp 20 Meter großer Asteroid drang in die Erdatmosphäre ein, zog beim Verdampfen einen Schweif hinter sich her und explodierte mit grellem Lichtblitz und lautem Knall über der Metropole. Foto: Tass/Gorbunova Viktoria/dpa

Zweiter Brocken passiert Erde in 290 000 Kilometern

Nur gut 40 Stunden später, kurz vor dem Internationalen Asteroidentag am 30. Juni, kommt ein zwischen 120 bis 260 Metern großes sogenanntes NEO (Near-Earth Object) der Erde sehr viel näher. Mit nur rund 290 000 Kilometern ist er unserem Heimatplaneten dann näher als der Mond.

Auch ihn kann man der Esa zufolge mit einem Teleskop am Nachthimmel beobachten, allerdings wohl nicht von Deutschland aus. Die größte Annäherung geschieht 15.46 Uhr (MESZ), wenn es noch hell ist.

Dieser Asteroid wurde den Angaben zufolge erst am 16. Juni entdeckt. Die Sichtung eines so großen Himmelskörpers erst eine Woche vor dem Vorbeiflug unterstreiche die Notwendigkeit, die Fähigkeiten einer Überwachung potenziell gefährlicher erdnaher Objekte zu verbessern, hieß es von der Esa.

Den Raumfahrtbehörden sind derzeit rund 1,3 Millionen Asteroiden bekannt. Für die rund 35 000 derzeit bekannten erdnahen Brocken werden die Szenarien für die nächsten hundert Jahre immer wieder durchgespielt.

Asteroiden – Gesteinsbrocken aus dem All. Foto: dpa-Infografik

International Asteroid Day

Ein Asteroiden-Einschlag auf der Erde ist gar nicht so abwegig. Um das Thema mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 2016 den 30. Juni eines jeden Jahres zum „International Asteroid Day“ ausgerufen.

Was sind Asteroiden?

Zusammen mit der Nasa arbeiten europäische Wissenschaftler im Rahmen des „Aida“-Programms daran, Ablenkungsmanöver durch einen kinetischen Impaktor zu testen. Foto: Steve Gribben/NASA/Johns Hopkins APL/dpa
  • Asteroiden sind Kleinplaneten – sogenannte Planetoide – mit einem Durchmesser von wenigen Metern bis zu mehreren hundert Kilometern, die sich um die Sonne bewegen, größer als Meteoroide und kleiner als Zwergplaneten sind.
  • Sie sind bei der Entstehung unseres Sonnensystems übriggebliebene Brocken, die noch heute täglich in die Erdatmosphäre rasen und als Sternschnuppen am Nachthimmel verglühen.
  • Asteroiden aus der Dunkelheit und den unendlichen Weiten des Weltalls sind aber auch potenzielle Killer für alles Leben auf der Erde. Schon ab einigen Metern Größe können sie immense Schäden anrichten.