Der Fotobeweis: Die legendäre Sau Nora im Original Foto: Fehrmann

Zwei saumäßige Geschichten warten darauf, an dieser Stelle veröffentlicht zu werden. 

Zwei saumäßige Geschichten warten darauf, an dieser Stelle veröffentlicht zu werden. Die erste stammt von Leserin Birgid Weller aus Winnenden:

"In Heumaden hatten wir eine Nachbarin, die Oma Rühl, die wunderbare Maultaschen selber machen konnte, weil sie in Degerloch eine Metzgerei mit Gastwirtschaft betrieben hatte, in der Bundespräsident Heuss immer wieder seine Lieblingsmaultaschen aß. Schwierige Zeiten gab's für diese Wirtschaft direkt nach dem Krieg, als nirgends Fleisch aufzutreiben war. Doch Oma Rühl war lebenslang nie um einen Ausweg verlegen; schließlich hatte sie eine Verwandtschaft mit Bauernhof, wo noch das eine oder andere Schwein heranwuchs. Die Schwierigkeit bestand darin, das Schwein dort abzuholen. Der Bauernhof lag leider in der französischen Besatzungszone, Degerloch in der amerikanischen, so dass man mit dem Schwein amerikanische und französische Posten passieren musste. Oma Rühl und Co. nahmen Mütze, Schal und Anzug mit, kleideten das geschlachtete Schwein voll ein und setzen es auf den Beifahrersitz. Angeblich sei lediglich die Blässe des Fahrgastes aufgefallen . . ."

Bei der zweiten saumäßigen Geschichte handelt es sich um eine Fortsetzungsgeschichte. Regelmäßige "Auf gut Schwäbisch"-Leser werden sich an die Sau Nora erinnern (Beitrag vom 22. Juni). Leser Gerd Oechsle aus Knittlingen berichtete darin von einer Begebenheit mit Herrn Hugo Fehrmann aus Sindelfingen in den 50er Jahren. Gegenüber Arbeitskollegen hatte dieser von seinem rosa-schwarz gestreiften Schwein Nora erzählt. Um die Kollegen vom Wahrheitsgehalt zu überzeugen, verpasste er dem Hausschwein schwarze Streifen, machte ein Foto davon - und zeigte es seinen Kollegen, die nun noch staunen konnten.

Und nun zur Fortsetzung dieser Geschichte: Leserin Marlene Fehrmann, Tochter des besagten Herrn Fehrmann, schickte uns - nachdem sie von der Veröffentlichung des Beitrags erfahren hatte - das Originalbild der "Zebra-Sau", wie ihr Vater das Schwein nannte. Wir bedanken uns für diesen Fotobeweis.

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Ursula Kaufmann aus Stuttgart-Möhringen - sie nimmt Bezug auf den Spruch vom Mittwoch: "Ein älterer Witwer wohnte allein in seinem Haus. Als in unmittelbarer Nähe seine Tochter und sein Schwiegersohn ein Wohnhaus gebaut hatten, wurde er gefragt, ob denn jetzt auch für ihn gut gesorgt sei. Er antwortete nur kurz und bündig: ,Mir hent älles bsonder (getrennt), bloß d' Händel, dia hent mr mitanander."'

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