Bis Weihnachten wird jeden Morgen an anderer Stelle ein Plakat angebracht. Den Anfang macht Frank Schropp aus Großheppach . Foto: Gottfried Stoppel

Die Freiwillige Feuerwehr Weinstadt will mit einem Adventskalender für ihre Arbeit und um neue Mitglieder werben. Bis Weihnachten wird dazu jeden Tag ein Plakat aufgehängt, auf dem ein Kamerad abgebildet ist.

Weinstadt - Die Weinstädter Feuerwehr wird in der Adventszeit jeden Morgen ein bisschen präsenter. Irgendwo im Stadtgebiet wird täglich ein neues Törchen eines ungewöhnlichen Adventskalenders geöffnet, beziehungsweise ein Plakat aufgehängt werden. Am 1. Dezember ist darauf Frank Schropp von der Abteilung Großheppach zu sehen. „Sein Plakat wird dann passenderweise auch in Großheppach aufgehängt“, verrät Tim Maier, der bei der Freiwilligen Feuerwehr Weinstadt für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Die Idee zu dem Adventskalender wurde bereits Anfang des Jahres geboren. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder Jahreskalender herausgegeben, um zu zeigen, wie unsere Arbeit aussieht“, erzählt Maier. Mit dem Adventskalender, platziert an verschiedenen belebten Plätzen in Weinstadt, sollen nun noch mehr Bürger erreicht werden.

Die Feuerwehr verzeichnet einen Mitgliederschwund

Warum eine intensive Werbung für die Freiwillige Feuerwehr nötig ist, dafür gebe es mehrere Gründe. „Ich bin seit fünf Jahren Kommandant. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal unsere Austritte durch Eintritte ausgleichen können“, sagt Stefan Schuh. Bisher sei die Kurve bei den Mitgliederzahlen immer nach unten gegangen.

Mit der Adventskalender-Aktion wollen sich die 210 Weinstädter Kameraden nicht nur präsentieren, sondern der Feuerwehr ein Gesicht geben und damit Hürden abbauen. „Wir wollen zeigen, dass die Feuerwehr aus ganz normalen Mitbürgern besteht, die man sonst vielleicht beim Bäcker sieht und dass sich jeder bei uns ehrenamtlich engagieren kann“, sagt Tim Maier. Denn wenn die Entwicklung schwindender Mitgliederzahlen nicht aufgehalten werde, könnte die Feuerwehr im schlimmsten Fall ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen. Schließlich würde für die Kernmannschaft gleichzeitig die Anzahl der Einsätze zunehmen. „Wir wollen aber keine Panik verbreiten, sondern lieber darauf hinweisen, wie viel Freude es macht, bei der Feuerwehr zu sein“, betont Maier.

Auf der Hompage kann jeder Plakatstandort angeklickt werden

Deswegen besteht der Adventskalender auch aus zwei Teilen. Zum einen aus dem Plakat, auf dem jeden Tag ein anderes Mitglied gezeigt wird. Wer mehr über die abgebildeten Einsatzkräfte und ihre Motivation erfahren möchte, kann zum anderen den Plakatstandort in einer Online-Karte auf der Feuerwehrwebsite anklicken oder den Facebookauftritt besuchen. Frank Schropp etwa motiviert „die Ausübung einer ehrlichen Arbeit zum Wohl meiner Mitmenschen“. Gezeigt werden vom 1. bis zum 23. Dezember Mitglieder aus allen Abteilungen, Jugendfeuerwehrmänner und Führungskräfte, Männer und Frauen. „Es war gar nicht schwer, genügend Leute zu finden, die mitmachen“, erzählt Tim Maier. Etwas schwieriger sei gewesen, die eigene Motivation in einem Satz zu formulieren.

Am 24. Dezember wird dann nur der Schattenriss eines Kopfes zu sehen sein. „Mach anderen ein Geschenk und hilf mit“ wird das Motto lauten. Die Aufforderung soll noch einmal dazu anregen, sich den Eintritt in die Feuerwehr zu überlegen. „Ich finde die Aktion richtig gut und hoffe, dass bei manchen der Funke unserer Begeisterung überspringt“, sagt der Kommandant Stefan Schuh. Im Frühjahr soll auf jeden Fall eine Grundausbildung angeboten werden. Die Plakate bleiben bis zum 28. Dezember hängen.