Im zoologisch-botanische Garten in Stuttgart leben 1200 Tierarten. Wir stellen einige Exemplare mit seltsamen Bezeichnungen vor – bei genauerer Betrachtung ergeben sie aber Sinn.
Die Wilhelma zählt 11000 Tiere und gehört mit ihren 1200 Tierarten zu den artenreichsten Zoos nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Wer durch den zoologisch-botanischen Garten geht, der stößt hin und wieder auch über recht ausgefallene Namen, die sehr kurios klingen. Doch in den Namen steckt ein bestimmter Sinn. Wir erklären, was diese Tiere besonders macht, die zum Teil gefährdet sind. Wir gehen auf Entdeckungsreise und zugleich durch viele Bereiche des Stuttgarter Zoos, denn die Tiere leben teils zu Lande, teils zu Wasser und teils in der Luft.
Die Magellan-Dampfschiffente
Die Magellan-Dampfschiffente stammt ursprünglich aus Südamerika. Sie wirkt unauffällig, mit ihrem grauen Gefieder mit hellen Ornamenten. Sie ist jedoch nur eingeschränkt flugfähig. Und Ihrem Namen macht sie alle Ehre, wenn sie schnell schwimmt: Dann nutzt sie ihre Flügel wie ein Schaufelrad, erläutert Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann. Wegen dieser Bewegungsart, die an ein Dampfschiff erinnert, hat sie diesen Namen. Sie ist in der Wilhelma zusammen mit den Falkland-Karakaras in einer Voliere in der Nähe der Brillenbären, Steinböcke und Markhore zu finden. Der Zoo zählt vier Exemplare. Bislang ist die Magellan-Dampfschiffente nicht bedroht. Das könne sich bei Arten mit kleinem Verbreitungsgrad schnell ändern, sagt Meierjohann. Sie frisst übrigens gerne Schnecken und Muscheln.
Der Ohrenfleck-Röhrenaal
Der Ohrenfleck-Röhrenaal kann bis zu 40 Zentimeter lang sein und kommt eigentlich aus dem Indopazifik. Er lebt in selbst gegrabenen Sandröhren. Daher der Name Röhrenaal. Es gibt unterschiedliche Arten. Die in der Wilhelma lebenden Aale erkennt man an dem dunklen Fleck am Kopf, der ihm den Namen Ohrenfleck-Röhrenaal gibt. Zu finden ist dieser Fisch im Wilhelma-Aquarium im Bereich des „Tropischen Salzwassers“. Es gibt derzeit sieben Exemplare. Sie leben in Kolonien, die auch synchron reagieren, bei Bedrohung verschwinden alle fast gleichzeitig im Boden. Der Ohrenfleck-Röhrenaal ernährt sich von Zooplankton. Er ist derzeit nicht gefährdet in seiner Art.
Die Bartlett-Dolchstichtaube
Die Bartlett-Dolchstichtaube ist eine gefährdete Art. Sie lebt ursprünglich vor den südlichen Philippinen.
Seinen Namen hat der Vogel von einem roten Brustfleck, der an eine Stichwunde erinnert. In der Wilhelma ist sie im Haus für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren zu finden. Es gibt zwei Exemplare. Und zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören Sämereien, Früchte, Beeren und Insekten.
Der Riesengürtelschweif
Der Riesengürtelschweif ist ein Reptil, das größte seiner Art aus der Familie der Gürtelschweife. Seine Heimat sind die Trockengebiete in Südafrika. Ihren Namen verdankt die Echse ihrem stacheligen Schwanz mit großen, dornenartigen Schuppen. In der Wilhelma lebt er im Bereich des Terrariums im Aquarium. Hier leben derzeit vier dieser Reptilien, die sich vor allem von Insekten ernähren. Der Riesengürtelschweif mit seinem gepanzerten Rücken steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN. Er kann bis zu 30 Zentimeter lang werden. Mit dem stacheligen Schwanz schlägt er bei Bedrohung.
Der Stirnlappenbasilisk
Der Stirnlappenbasilisk gehört zu den Leguanen und lebt ursprünglich in den tropischen Regenwäldern Mittelamerikas. Die grüne Echse hat eine gelbe Iris und fällt auf dank ihrer getupften türkisfarbenen Punkte am Kopf und seitlich am Körper. Das Tier heißt so, weil besonders das Männchen ausgeprägte Stirnlappen am Hinterkopf in Form eines Kopfsegels hat. In der Wilhelma leben fünf dieser Reptilien frei im Amazonienhaus und können dort entdeckt werden. Sie fressen vor allem Kleintiere wie Insekten, Spinnen und Schnecken. Derzeit ist der Stirnlappenbasilik nicht gefährdet.