Besondere Begrüßung für die Auto- und Lastwagenfahrer an der Stuttgarter Straße. Foto: /Patricia Sigerist

Der Landkreis begrüßt zukünftig Bürger und Besucher an den Außengrenzen mit neuen Willkommenstafeln. So wurde vor einigen Tagen am Fellbacher Lindle der westlichste Vorposten des Rems-Murr-Kreises mit einem Schild gekennzeichnet.

Fellbach - Vor einigen Monaten hat Rems-Murr-Landrat Richard Sigel bereits angekündigt, an den Kreisgrenzen die einfahrenden Auto-, Lastwagen- oder Fahrradfahrer mit Willkommensschildern begrüßen zu wollen. Vor einigen Wochen wurden nun die ersten Tafeln an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen an der Kreisgrenze aufgestellt. Mittlerweile geschah dies auch ganz im Westen der Stadt Fellbach, entlang der Stuttgarter Straße auf Höhe des Stadtteils Lindle.

Entstanden war die Idee bereits vor einiger Zeit mit Blick auf die damals noch gar nicht begonnenen drei Großereignisse, die in diesem Jahr im Rems-Murr-Kreis stattfanden: die Remstal-Gartenschau, die Heimattage Baden-Württemberg in Winnenden und das 40. Jubiläum des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald.

Viele Landkreise setzen schon lange auf Willkommensschilder

Neu war die Idee schon damals nicht. Viele Landkreise setzen schon lange auf Willkommensschilder. Explizit verweist die Führungsriege in der Kreisverwaltung darauf, dass auch der Rems-Murr-Kreis schon seit Jahrzehnten an der Stuttgarter Stadtgrenze zu Fellbach, somit also am westlichsten Vorposten des Rems-Murr-Kreises, die Menschen mit einem großen Wappenstein begrüßt – ein Felsbrocken, der bis heute steht.

Die Absicht, mit neuen und modernen Willkommensschildern zu werben, wurde bereits vor gut einem Jahr im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreises diskutiert und für gut befunden. Die Metalltafeln, die viele Facetten des Kreises grafisch abbilden, markieren nicht nur die Kreisgrenze und grüßen. Ein kleines Zusatzschild bietet zudem die Möglichkeit, auch auf besondere Ereignisse hinzuweisen oder die im Zuge der interkommunalen Gartenschau gestärkte „Marke Remstal“ zu positionieren, heißt es in den Beschreibungen der Rems-Murr-Strategen.

„Regionale Identität liegt voll im Trend“

„Regionale Identität liegt voll im Trend“, betonte Landrat Richard Sigel kürzlich bei der Aufstellung der ersten Schilder an den Rems-Murr-Außengrenzen. Der Landrat verwies auf Backnang – jene Große Kreisstadt im Norden, die einst selbst einmal Sitz des eigenständigen Kreises Backnang war. Dort gab es vor einigen Jahren speziell durch den umtriebigen Oberbürgermeister Frank Nopper den Wunsch nach einem eigenen Autokennzeichen.

„Das Comeback des BK-Kennzeichens im Rems-Murr-Kreis ist eine Erfolgsgeschichte und ein Beispiel dafür, dass sich die Menschen mit ihrer Heimat identifizieren“, erklärt nun Richard Sigel. Der 41-jährige Verwaltungsjurist kann offenkundig etwas besser mit dem Backnanger Stadtoberhaupt als sein Landrat-Vorgänger Johannes Fuchs aus Urbach. „Daran wollen wir anknüpfen, und ich hoffe, dass die neuen Schilder bei vielen Bürgern ein solches Verbundenheitsgefühl mit ihrem Landkreis auslösen“, so sagt der seit Mai 2015 amtierende Kreischef.

Die Willkommensschilder sollen auch helfen, den Rems-Murr-Kreis geografisch zu verorten

Die Willkommensschilder sollen aber auch dazu beitragen, den Rems-Murr-Kreis geografisch besser zu verorten und letztlich Standortmarketing sein. Anders als bei vielen Landkreisen fällt dies Auswärtigen bei einem Kunstgebilde wie dem Rems-Murr-Kreis, der keine größere Stadt im Namen trägt, auch 46 Jahre nach der Kreisreform noch schwer, so glaubt der Landrat.

Ursprünglich sollten die Willkommensschilder bereits im Frühsommer an den Kreisgrenzen aufgestellt werden. Ein Lieferengpass beim Hersteller verhinderte das. Jetzt werden die Marketingtafeln wenigstens nach dem Ende der drei Großereignisse an den Kreisgrenzen stehen: Dort sollen sie ein Beitrag sein, den Schwung dieses erfolgreichen Jahres, das neu entstandene „Wir-Gefühl“ und einen „Rems-Murr-Spirit“ weiterzutragen.