Müssen sich in Ludwigsburg nicht verstecken: stillende Mütter Foto: dpa-Zentralbild

Was man in der Weltstillwoche macht? Auf jeden Fall nicht still sein. Frag nach in Ludwigsburg!

Ludwigsburg - Achtung, Achtung, hier spricht die Stadt Ludwigsburg! Und der Hebammenkreisverband! Und auch die Weltallianz für aktive Stillförderung! Um zu verkünden: In der kommenden Woche findet die Weltstillwoche statt!

„Hervorragend!“, kann man da nur zurück sprechen. Die Bedeutung des Stillseins kann weder hoch genug eingeschätzt noch mächtig genug unterstützt werden. Weiß doch jeder, wie lästig nimmerstille Zeitgenossen sind. Kein Schimpfen und Schnattern, kein Toben und Tadeln, kein Plappern und Babbeln. Einfach einfach mal still sein. Eine ganze Woche lang auf der ganzen Welt. Wie wunderbar!

Aber halt, die Stadt, der Verband und die Allianz sprechen weiter: „Ein Kind soll gestillt werden können, wann immer es Nahrung benötigt!“ Und damit ist nicht etwa gemeint, dass das nahrungbenötigende Kind gar nicht erst anfangen soll zu schreien. Damit ist gemeint, dass die nahrungspendende Mutter an Ort und Stelle Stillarbeit leisten können darf – ohne deshalb schräg angeguckt zu werden. Also zum Beispiel in einer Boutique – wo von nun an auch eine Stillberatung zum Angebot gehört. Oder im Museum – wo sich Mutter und Kind genussvoll zwischen Stillleben verlustieren können. Selbstverständlich auch im Drogeriemarkt, wo Stillmittel ohnehin zur Grundausstattung gehören.

Die fraglichen Orte, die um Gottes Willen nicht mit stillen Örtchen zu verwechseln sind, sind in einem Flyer aufgeführt, der demnächst in der ganzen Stadt ausliegt. Zusätzlich erkennbar sind sie an einem stilvollen Aufkleber.

So, Ende der Durchsage. Und nun: Ruhe bitte!