So soll der geplante Mühlensteg einmal aussehen. Foto: sbp

Zu Hunderten strömen jeden Sommer Touristen ins beschauliche Besigheim, vor allem Radfahrer. Dieser Ansturm soll künftig besser gesteuert werden. Auch mit einem teilweise verlegten Enztalradweg.

Besigheim - Die Stadt Besigheim bekommt eine knapp 3,4 Millionen Euro teure neue Fuß- und Radwegbrücke über die Enz. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Damit ist der Weg frei für eine drei Meter breite Stahlkonstruktion, die von der Altstadtseite unterhalb des Pavillons im Pfeifferschen Garten auf die andere Seite der Enz und schließlich weiter zum Europaplatz führen soll. Das Konzept sieht zudem vor, dass ein Teilstück des Enztalradwegs bei Besigheim verlegt wird.

Die Änderungen sind nach Ansicht der Stadtverwaltung nötig, weil sich die Zahl der Radfahrer durch Besigheim in den vergangenen Jahren massiv erhöht habe. Einer der Gründe dafür sei die Tatsache, dass das touristisch attraktive Städtchen mit dem von Fachwerkhäusern geprägten Altstadtkern am Schnittpunkt von Enztal- und Neckartalradweg liegt und vor allem während der Sommermonate regelrechte Radlerströme durch die Altstadt flössen. „An manchen Tagen sind mehrere Hundert Fahrradtouristen in der Stadt“, sagt der Bürgermeister Steffen Bühler.

Künftig haben Radfahrer die Wahl

Diese sollen künftig besser gesteuert werden. Bislang müssen die Radfahrer, die auf dem Enztalradweg entlang der Enz von Bietigheim nach Besigheim fahren, einen Anstieg bewältigen, um über den südlichen Stadteingang am Schochenturm in die Altstadt zu gelangen. Durch die Verlegung von Teilen des Radwegs in die Nähe des Flussufers aber hätten die Radler künftig die Wahl, ob sie rechts über den Mühlensteg in die Altstadt fahren, oder aber weiter geradeaus bis zum Endpunkt des Radwegs nach Walheim strampeln wollen. Eine Streckenführung durch die Keitgärten bedeute allerdings auch, dass die dortigen Gartenpächter ihre Grundstücke aufgeben müssen. „Wir haben den Pächtern bereits gekündigt und schauen uns nach Alternativen für sie um“, sagt der Erste Beigeordnete Klaus Schrempf.

Beim Brückenbau selbst sieht Andreas Keil vom Stuttgarter Planungsbüro Schlaich, Bergermann Partner (sbp) das größte Risiko beim Thema Hochwasserschutz. „Da haben wir tatsächlich ein Problem, das wir im Auge behalten müssen“, sagte er. Die von einigen Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern bemängelte Breite der Brücke von drei Metern sei aber ausreichend, auch wenn es an manchen Sonntagen sicherlich zu „Begegnungen“ zwischen Radlern und Fußgängern kommen könne. Eine breitere Brücke könne man zwar bauen, das bringe dann aber auch erhebliche Mehrkosten mit sich. „50 Zentimeter mehr kosten 500 000 Euro mehr.“

Das Land gibt 1,3 Millionen Euro dazu

Finanziell unterstützt wird das Bauvorhaben vom Land. „Wir haben eine Förderung in Höhe von 2,6 Millionen Euro beantragt, bislang hat man uns 1,3 Millionen in Aussicht gestellt“, sagte Schrempf. Mit weiteren etwa 260 000 Euro könne man möglicherweise bereits im kommenden Frühjahr rechnen. Der Baubeginn soll dann im Herbst sein. „Das ist ein sehr strammer Zeitplan, aber ich denke, wir kriegen das hin“, sagte Schrempf.