Die SPD in Vaihingen/Enz wollte Schülerinnen mit Tampon-Automaten unterstützen. Die Stadt lehnt das ab: Schulsozialarbeiter und Sekretariat geben in Notfällen Artikel aus.
Die Ausgabe von Menstruationsartikeln soll an den Schulen von Vaihingen an der Enz persönlich erfolgen – und nicht durch Automaten. Letzteres hatte die SPD beantragt, um Schülerinnen zu unterstützen, denen Tampons oder Binden in heiklen Situationen fehlen. Die Verwaltung setzte sich in der jüngsten Sitzung des Kultur- und Schulausschusses bei elf Ja-Stimmen und einer Enthaltung durch.
Manche Familien sind laut SPD zu arm für den Kauf der Produkte
Die SPD hatte sich für eine einjährige Testphase an der Wilhelm-Feil-Schule und den weiterführenden Schulen mit je zwei Automaten stark gemacht. Mädchen könnten die Produkte nicht dabei haben – was bei Nachmittagsunterricht besonders problematisch sei. Manche Familien seien auch zu arm für den Erwerb. Dann träten Infektionsprobleme auf, sollten die Jugendlichen etwa auf Papierfetzen zurückgreifen.
Die Verwaltung lehnte die Automaten ab. Die Mädchen hätten schon kostenfreien Zugang zu den Hygieneprodukten – durch Schulsoziarbeiterinnen oder Mitarbeiterinnen der Schulsekretariate, auch an Grundschulen. „Mit den Automaten kann Blödsinn getrieben werden“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Toiletten im Jugendzentrum seien zum Beispiel verstopft worden. Auch die Kosten spielten eine Rolle: Für 1500 Schülerinnen müssten man bei 15 bis 20 Automaten 5000 Euro für die Anschaffung und jährlich 3000 Euro für den Verbrauch zahlen.
Die Stadt Ludwigsburg hat für die Schulen 40 Spender besorgt
Die Stadt Ludwigsburg hatte 40 Spender angeschafft. In Vaihingen komme es nur ein oder zweimal im Monat an Schulen vor, dass solche Artikel ausgegeben werden müssten.