Im Februar sank die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg. (Symbolbild) Foto: dpa-Zentralbild

Wie üblich hat der Winter auch in diesem Jahr seine Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Nun gehen die Zahlen aber schon wieder nach unten. Eine spezielle Gruppe profitiert davon aktuell ganz besonders - eine andere dafür gar nicht.

Stuttgart - Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg hat den Höhepunkt der alljährlichen Winterflaute hinter sich gelassen. Die Zahl der Menschen ohne Job ging im Februar wieder leicht auf exakt 196 644 zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Das waren knapp 4500 weniger als im Januar und mehr als 11 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,2 Prozent. Arbeitsagentur-Chef Christian Rauch sprach von einem weiterhin positiven Trend auf dem Arbeitsmarkt. „Wir messen den niedrigsten Wert in einem Februar seit 1998“, betonte er.

Überdurchschnittlich zurückgegangen sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die von der weiterhin hohen Nachfrage nach Arbeitskräften profitierten. Rund 51 000 Menschen im Südwesten sind seit mehr als einem Jahr ohne Job, das ist laut Statistik aktuell etwa jeder vierte Arbeitslose.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger wandte sich angesichts der Entwicklung gegen die Vorstellung der SPD, älteren Menschen länger Arbeitslosengeld zu zahlen. Damit würden „Fehlanreize“ geschaffen, kritisierte er.

Zahl der jungen Arbeitslosen nimmt leicht zu

Unter jungen Leuten nahm die Arbeitslosigkeit im Februar gegen den allgemeinen Trend leicht zu. Das liege daran, dass viele im Februar ihre Ausbildung beendet hätten und nun einen Arbeitsplatz suchten, hieß es von der Arbeitsagentur.

Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) verwies in diesem Zusammenhang auf den Wert einer guten Ausbildung. „Die erfreulich niedrigen Arbeitslosenquoten von Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder akademischer Ausbildung zeigen, dass berufliche Qualifizierung eine gute Investition in die Zukunft ist“, betonte sie. Im Schnitt des vergangenen Jahres habe die Arbeitslosenquote unter Akademikern bei nur 1,6 Prozent gelegen. Bei Menschen mit Berufsausbildung seien es auch nur 1,9 Prozent gewesen, bei jenen ohne eine Ausbildung hingegen 10,3.