Eine Hauswirtschafterin hat das häusliche Umfeld stets im Griff. Foto: Shutterstock/ takayuki

Hauswirtschaft ist ein Berufsfeld. Die Menschen, die einen Beruf in diesem Bereich ausüben, haben eine staatlich anerkannte Ausbildung absolviert. Doch ist genau deren Aufgabe? Wir geben einen Überblick.

Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen versorgen Menschen in deren Alltag. So halten sie Haus und Wohnung sauber, reinigen Textilien und bereiten Mahlzeiten vor. Menschen, die Freunde am Umgang mit anderen Menschen haben, gerne praktisch kreativ arbeiten und Interesse an abwechslungsreichen Tätigkeiten im Arbeitsalltag haben, sind in diesem Beruf richtig.

Was macht man als Hauswirtschafterin?

Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen unterstützen und betreuen ältere oder kranke Personen im Alltag, kümmern sich um Kinder und organisieren und planen Tätigkeiten im gesamten Haushalt. Sie organisieren die Bevorratung von Lebensmitteln, bereiten Mahlzeiten vor, kalkulieren ihre Ausgaben und rechnen diese ab. Auch die Bereitung von Gärten und das Konservieren von landwirtschaftlichen Nutzmitteln fällt in das Aufgabengebiet von Hauswirtschafterinnen. Im Bereich der Reinigung sind sie bestens ausgebildet und wissen genau welche Mittel bei welchen Verunreinigungen helfen. Außerdem kennen sie sich mit Inhaltsstoffen und möglichen Allergien aus. Ebenso informiert sind sie in der Küche, können mit Nahrungsmittelangaben umgehen und kochen.

Was sind die Voraussetzungen, um Hauswirtschafterin zu werden?

Um in der Hauswirtschaft zu arbeiten, ist kein bestimmter Schulabschluss nötig. Auch ohne einen Schulabschluss kann man eine Ausbildung zum Hauswirtschafter absolvieren. Die meisten Azubis verfügen über einen Hauptschulabschluss. Die Basis für den Ausbildungsberuf im Bereich Hauswirtschaft bilden die Fächer Werken und Technik, sowie Mathematik und Deutsch. Gute Noten in diesen Schulfächern machen sich gut bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz.

Hauswirtschafterin Ausbildung: Wie wird man Hauswirtschafter?

Hauswirtschafter absolvieren eine duale Ausbildung. Die Hälfte der Zeit befinden sie sich im Ausbildungsbetrieb. Das können Kinder- und Jugendeinrichtungen, Hotels, Gaststätten, Tagungshäuser, Senioren- und Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser, Kur- und Erholungsstätten, Haushalte landwirtschaftlicher Unternehmen oder auch private Haushalte sein. Rund drei Jahre dauert die Ausbildung im Bereich der Hauswirtschaft. Es gibt drei mögliche Schwerpunkte:

  • Personenbetreuende Dienstleistungen
  • Serviceorientierte Dienstleistungen
  • Ländlich-agrarische Dienstleistungen

In der Ausbildung lernen die angehenden Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen wie man Speisepläne erstellt und Speisen zubereitet, die fachgerechte Pflege und Reinigung von Räumen und Textilien, wie man ein Wohnumfeld gestaltet, Kalkulation, Erstellung und Vermarktung von hauswirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen und wie hauswirtschaftliche Arbeitsprozesse funktionieren. Nach der Abschlussprüfung können sich Absolventen als staatlich geprüfte Hauswirtschafter bezeichnen.

Wie viel Geld verdient man als Hauswirtschafter/in?

Während der Ausbildung kann man mit folgender durchschnittlicher Bruttovergütung im Monat rechnen:

  • Im ersten Ausbildungsjahr: 895 Euro
  • Im zweiten Ausbildungsjahr: 950 Euro
  • Im dritten Ausbildungsjahr: 1.020 Euro

Das Gehalt hängt von der Region ab, in der man arbeitet, sowie vom Ausbildungsbetrieb. Ist dieser tariflich gebunden, werden Hauswirtschafter nach Tarif bezahlt.

Je nach Branche unterscheidet sich auch das Einstiegsgehalt. So kann das Einstiegsgehalt als Hauswirtschafterin im Hotel- und Gaststättengewerbe zwischen 1.800 und 2.300 Euro liegen. Arbeitet man im öffentlichen Dienst kann es auch höher, zwischen 2.200 und 2.800 Euro liegen. Auch bei der Diakonie oder Caritas kann das Einstiegsgehalt mit 2.200 bis 3.000 Euro höher ausfallen. Weniger hingegen verdient man im Bereich der Landwirtschaft.

Hauswirtschafter/in: Quereinsteiger gesucht

Auch ein Quereinstieg in den Beruf ist möglich. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hat man keine hauswirtschaftliche Ausbildung oder Berufserfahrung vorzuweisen, gibt es die Möglichkeit die Ausbildung auch in Teilzeit zu absolvieren. Hat man bereits Haushalts- oder Berufserfahrung, so gibt es die Möglichkeit eine Prüfung nach Paragraf 45 Abschnitt 2 des Berufsausbildungsgesetzes zu absolvieren und auf diesem Weg den Quereinstieg zur Hauswirtschafterin zu schaffen. Teilweise werden auch verschiedene Vorbereitungslehrgänge für die Abschlussprüfung angeboten.