Florian Bauer und Anna Marschner, im ersten Lehrjahr als Produktionstechniker, stellen einen Roboter vor, der Zuckerwatte produziert. Foto: Tom Bloch

Beim Berufsinformationstag von Bosch in Stuttgart-Feuerbach wurden die vielfältigen Möglichkeiten des Konzerns vorgestellt.

Feuerbach - Gestatten: APAS, eine Mensch-Roboter-Kollaboration, entwickelt von der Firma Bosch. Und dieser intelligente Roboterarm hat gerade eine Sonderaufgabe: Zuckerwatte produzieren und den fertig auf einem Holzstil aufgebauten Wattebausch zu präsentieren. Florian Bauer und Anna Marschner sind im ersten Lehrjahr zum Produktionstechnologen und präsentieren stolz ihren Roboter im Rahmen eines Berufsinformationsnachmittags im IT-Campus der Firma Bosch in Feuerbach. „Er ist ein bisschen scheu“, sagt Anna Marschner und schmunzelt. Denn, wenn man als Mensch in die Nähe des Roboterarmes kommt oder ihn gar berührt, verharrt der Roboter sofort regungslos. „Deshalb ist der APAS so genial, weil er mobil ist und genau an der Schnittstelle von Mensch und Roboter eingesetzt werden kann“, erklärt Anna Marschner, die nach dem Abitur mit der Lehre begonnen hat. Erst seit drei Jahren gibt es den Ausbildungsweg zum Produktionstechnologen überhaupt. Was zeigt, dass der Weltkonzern flexibel auf die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt reagiert. „Das ist ja heutzutage das Faszinierende“, sagt Wolf Bonsiep, Ausbildungsleiter bei Bosch, „die genaue Aufgabenstellung nach der Übernahme der Auszubildenden kennen wir heute oft noch gar nicht. Die Absolventen müssen das Handwerkszeug mitnehmen, wie sie sich in unterschiedliche Themen rein arbeiten, im Team eine Lösung finden können, und das in einem im Prinzip zumeist unbekannten Umfeld.“ Im Rahmen des Berufsinformationstages stellen Auszubildende den interessierten Schülern die verschiedensten Möglichkeiten vor, die der weltweit tätige Großkonzern bietet. Viele Eltern begleiten ihre Kinder beim Stationenlauf durch das Gebäude, sammeln gemeinsam Informationen und bekommen Erfahrungsberichte aus erster Hand.

Gute Mathe-Kenntnisse sind unverzichtbar

Rund 200 Ausbildungsstellen im technisch-gewerblichen, wirtschaftswissenschaftlich-kaufmännischen Bereich oder im Rahmen eines dualen Hochschulstudiums bietet Bosch am Standort Stuttgart, welche in der Regel jährlich zwischen Juli bis Oktober besetzt werden. Bis zu 6000 Jugendliche bewerben sich auf diese Plätze. Und die wichtigste Voraussetzung hierfür kennt Wolf Bonsiep genau: „Mathe, Mathe, Mathe – ein Grundverständnis auf dem jeweiligen Level ist unverzichtbar. Dazu ein entsprechendes Schulnotenbild sowie die notwendigen „Soft Skills“, wie offen auf Leute zugehen, Interesse zeigen, Zuhören können. Und das Smartphone auf die Seite legen können.“ Auch ehrenamtliche Tätigkeiten werden begrüßt.

Und der Markt an notwendigen Ausbildungsberufen wird ständig überprüft. Neu ist zum Beispiel der Werksfeuerwehrmann oder ein Kooperations-Studiengang, in dem man erst die Ausbildung zum Mechatroniker absolviert, und anschließend ein Elektrotechnik-Studium für das große Zukunftsfeld E-Mobility.

„Meine Ausbildung bei Bosch ist ein Volltreffer“, sagt Florian Bauer, der mit dem Realschulabschluss in der Tasche zum Feuerbacher Konzern kam. „Die Ausbilder sind sehr offen und wir werden optimal darauf vorbereitet, das wir im Anschluss an die Lehre übernommen werden.“ Und wieder steckt er einen neuen Holzstab in den Roboterarm von APAS, für die nächste Portion Zuckerwatte.