Auch in der Anonymität der Großstadt kann soziales Miteinander gedeihen – wie zum Beispiel auf diesem Foto beim Westallee-Straßenfest im Sommer 2019. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Die meisten Menschen im Land spüren einen starken sozialen Zusammenhalt in ihrem engeren Wohnumfeld. Das hat die Bertelsmann-Stiftung in einer großen Studie herausgefunden. Trotzdem sorgen sich viele Menschen um den Zusammenhalt.

Stuttgart - Die allermeisten Menschen in Baden-Württemberg empfinden in ihrem näheren Umfeld einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt – mehr als noch vor zwei Jahren. Dies hat die Bertelsmann-Stiftung mit einer aufwendigen Befragung von 1400 Personen herausgefunden. Demnach fühlen sich 94 Prozent in ihrer Wohngegend sicher und glauben auch, dass dies ein guter Ort sei, um Kinder aufwachsen zu lassen. Immerhin 90 Prozent halten ihre eigene wirtschaftliche Lage für gut oder sehr gut, auch die Spendenbereitschaft ist hoch. Der Anteil derer, die Freunde oder Bekannte haben, die ihnen im Notfall 1000 Euro leihen würden, liegt bei über 70 Prozent.

Sorgen um Zusammenhalt in Deutschland

Im Widerspruch zu diesen positiven Eindrücken aus dem Nahbereich steht die allgemeine Sorge um den Zusammenhalt in Deutschland. 79 Prozent der Baden-Württemberger halten ihn für gefährdet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die detaillierten Ergebnisse der Studie an diesem Dienstag bei der ersten Regierungspressekonferenz in diesem Jahr gemeinsam mit Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und einem Vertreter der Stiftung präsentieren.