Sahra Wagenknecht (links) und Alice Schwarzer hatten zu einer Demonstration in Berlin aufgerufen. Foto: dpa/Christophe Gateau

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Feministin Alice Schwarzer hatten für Samstag zu einer umstrittenen Demonstration gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aufgerufen. AfD-Mitglieder waren reichlich vertreten.

Offenbar sind bei der Berliner Kundgebung für Verhandlungen mit Russland auch zahlreiche Mitglieder der AfD vor Ort gewesen. Das teilte die Partei mit. Auch der AfD-Landesvorsitzende aus Sachsen, Jörg Urban, sei zu der Veranstaltung am Brandenburger Tor gekommen, schrieb die Bundespartei am Samstag auf Twitter.

Dazu postete sie ein Foto von Urban mit einem Schild mit einer Friedenstaube. „Ein Jahr nach Beginn des Krieges brauchen wir endlich ernsthafte Bemühungen um Friedensverhandlungen statt noch mehr Eskalation!“, schrieb die AfD mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Es sei alarmierend, dass man inzwischen diskreditiert und als Verräter beschimpft werde, wenn man sich für den Frieden einsetzte.

Kritiker: Text ist „naiv“

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Feministin Alice Schwarzer hatten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem viel diskutierten „Manifest für Frieden“ aufgefordert, „die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen“ und sich „an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen“ zu setzen.

Für Samstag hatten sie zu einer Demonstration am Brandenburger Tor aufgerufen. Kritiker hatten Wagenknecht und Schwarzer vorgeworfen, ihr Text sei „naiv“. Man müsse verstehen, „dass der russische Präsident gegenwärtig nur eine Form von Verhandlungen akzeptiert, nämlich dass irgendjemand bedingungslos kapituliert und er alle seine Ziele durchsetzt“, sagte Scholz.

AfD-Chef Tino Chrupalla hatte das Manifest von Wagenknecht und Schwarzer nach eigenen Angaben unterzeichnet. Den beiden wurde vorgehalten, sich nicht eindeutig gegen rechts und die AfD abzugrenzen. Deswegen hat auch die Parteispitze der Linken den Aufruf zur Demonstration kritisiert. Chrupalla und AfD-Co-Chefin Alice Weidel sowie ihre Stellvertreter werden nach AfD-Angaben aber nicht an der Kundgebung teilnehmen.