Die Anklagebehörde war von den ursprünglichen Vorwürfen der sexuellen Nötigung, der Vergewaltigung und des Kindesmissbrauchs abgerückt. Foto: picture alliance/dpa/David-Wolfgang Ebener

In Berlin ist am Freitag ein Youtuber wegen des Missbrauchs einer Jugendlichen verurteilt worden. Ursprünglich waren fünf Fälle angeklagt, zur Verurteilung führte nun der Fall einer damals 13-Jährigen.

Berlin - Ein Youtuber aus Berlin ist wegen Missbrauchs einer Jugendlichen zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 25-Jährige habe die Unreife der Schülerin ausgenutzt und in Kenntnis ihres Alters einvernehmliche sexuelle Handlungen vorgenommen, begründete das Landgericht der Hauptstadt am Freitag. Von weiteren Vorwürfen wurde der Youtuber und Influencer freigesprochen. Die Anklage habe sich im Wesentlichen nicht bestätigt, sagte der Vorsitzende Richter.

Das Gericht legte dem Mann zudem auf, 100 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten und an 30 sexualpädagogischen Einzelgesprächen teilzunehmen. Zudem wurde er für zwei Jahre einem Bewährungshelfer unterstellt. Das Urteil entsprach im Wesentlichen dem Antrag der Staatsanwältin. Die Anklagebehörde war in dem rund dreiwöchigen Prozess von den ursprünglichen Vorwürfen der sexuellen Nötigung, der Vergewaltigung und des Kindesmissbrauchs abgerückt. Der Verteidiger verlangte Freispruch.

Fünf Fälle angeklagt

Dem 25-Jährigen war zunächst vorgeworfen worden, drei damals 13, 14 und 16 Jahre alte Mädchen jeweils unter dem Vorwand, mit ihnen ein Video für einen seiner Social-Media-Kanäle drehen zu wollen, in sein Auto gelockt und missbraucht zu haben. Fünf Fälle waren angeklagt.

Zur Verurteilung führte der Fall einer damals 13-Jährigen. Sie habe gegenüber dem von ihr „angehimmelten“ Youtuber behauptet, 15 Jahre alt zu sein, so das Gericht. Der Angeklagte sei manipulativ vorgegangen und habe ihre fehlende Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung ausgenutzt.