Der Angeklagte wurde des Mordes für schuldig befunden. Foto: dpa

Der Angeklagte im Fall der in Berlin ermordeten Stuttgarterin Melanie R. ist am Donnerstag verurteilt worden. Der Richter folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Berlin - Rund neun Monate nach dem tödlichen Angriff auf eine 30 Jahre alte Frau an einem Bahndamm in Berlin-Pankow ist der Angeklagte des Mordes schuldig gesprochen worden. Das Landgericht verurteilte den 39-Jährigen am Donnerstag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Der Mann habe die Stuttgarterin Melanie R. getötet, um einen versuchten Raub ihres Handys zu verdecken, begründete das Gericht sein Urteil. Damit folgten die Richter dem Antrag der Staatsanwältin. Der Verteidiger hatte auf einen Schuldspruch wegen Körperverletzung mit Todesfolge plädiert.

Der aus Bulgarien stammende Angeklagte, der sich ohne festen Wohnsitz in Deutschland aufhielt, soll die Frau im Mai 2018 in einem kleinen Park angegriffen und durch „Gewalt gegen den Hals“ umgebracht haben. In dem vierwöchigen Prozess hatte der 39-Jährige erklärt, es sei ihm nur um das Handy der Frau gegangen, die in der Sonne auf einer Decke saß. Im Gerangel sei sie dann gestürzt und gegen eine Schallschutzwand geprallt. Die Anklage war zunächst von einem Mord zur Verdeckung einer versuchten Vergewaltigung ausgegangen. Dieser Vorwurf habe sich nicht bestätigt, sagte die Staatsanwältin.

Zwei Tage nach dem Tod der Frau fand ein Spaziergänger die Leiche. Unter den Fingernägeln der Getöteten sichergestellte DNA-Spuren konnten dem polizeibekannten Angeklagten zugeordnet werden. Der Bulgare war zunächst nach Spanien geflüchtet, wo er nach internationaler Fahndung Anfang Juli 2018 gefasst und nach Deutschland ausgeliefert wurde.