Imbissbuden-Betreiberin und Kunsthistorikerin Nele Heinevetter demonstriert im Imbiss „Tropez“ im Sommerbad Humboldthain ein Pommes-Online-Spiel, das Teil der virtuellen Kunstausstellung „Reality“ ist. Foto: dpa/Christoph Soeder

Im Sommerbad Humboldthain in der Hauptstadt kann man nicht nur planschen und schwimmen, sondern auch Kultur erleben: Der Kiosk „Tropez“ bietet Theater, Tanz, Kunst und Kinderworkshops.

Berlin - Kunst, Eis und Pommes – diese Kombination gibt es im Kiosk eines Berliner Freibads. Das „Tropez“ liegt im Sommerbad Humboldthain. Dort gehören in dieser Saison Theater- und Tanzvorführungen sowie Kinderworkshops zum Programm. Das „Tropez“ will Kunst auch für Nicht-Eingeweihte zugänglich machen.

„Kunst kann auch Spaß machen, und Künstler sind keine abgehobenen Leute“, sagt die Kunsthistorikerin Nele Heinevetter (38), die „Tropez“ zusammen mit dem Grafiker Ziemowit Nowak (33) betreibt. „Wir machen unseren Kiosk, aber unser Herz schlägt auch für die Kunst.“ Das Publikum im Schwimmbad sei total gemischt. Ein Vorteil des Ortes: „Die Leute haben Zeit hier und sind neugierig.“ Und beim Small-Talk auf Kunstevents macht es Heinevetter manchmal einfach Spaß zu sagen: „Ich mach ’ne Pommesbude.“

Kunstausstellung im Netz

Das „Tropez“ geht in das vierte Jahr. Auch hier gibt es Auflagen wegen Corona. So ist die Kunstausstellung diese Saison im Netz zu finden. Sie heißt „Reality“ und befasst sich mit der Vielfalt der Realitäten, die die Besucher und Besucherinnen des Pools erleben. Eine Künstlerin steuert passend zur Kulisse ein Videospiel bei, in dem ein Pommes-Stäbchen in den Rachen wandert.

Bei einem Radio-Workshop können Zehn- bis Vierzehnjährige beispielsweise jeweils eine eigene Radiosendung im Pool produzieren und präsentieren: Gemeinsam experimentieren sie mit klanglichem Engagement, Aufnahmen und Loopings in dieser einzigartigen akustischen Umgebung.

Theater-Workshop für Kids

Vom Kostümentwurf bis zur Regie: Das Musiktheaterkollektiv Hauen & Stechen zeigt den Teilnehmern eines Theater-Workshops, welche Produktionsschritte notwendig sind, um aus einer Idee eine Aufführung zu machen. Die Kinder probieren aus, welcher Bereich ihnen am meisten Spaß macht, bis sich schließlich in der anschließenden Aufführung „Jeanne d’Arc – Schön dunkel“ der Vorhang hebt.