S-Bahnen fallen nach Stromausfall in der Hauptstadt aus - Züge rollen inzwischen wieder.  

Berlin - Nach dem Ausfall der Berliner S-Bahn rollen die Züge nach Angaben der Bundespolizei wieder. Am Donnerstagmittag hatte ein Stromausfall im Stellwerk Halensee weite Teile des S-Bahnverkehrs zum Stillstand gebracht. Viele Reisende saßen fest.

Es sei weiterhin mit Verzögerungen zu rechnen, sagte Bundespolizeisprecher Meik Gauer. Ursache des Ausfalls sei vermutlich ein Kurzschluss bei Bauarbeiten auf dem Gelände des Stellwerks im Westen der Hauptstadt.

Bundespolizei: Kein Anschlag

Das Stellwerk steuert den größten Teil des Berliner S-Bahn-Verkehrs. "Wir haben keine Hinweise auf einen Anschlag", sagte Gauer. Nach seinen Worten war die Stromverbindung schnell wieder hergestellt. Fernzüge konnten demnach eine halbe Stunde nach dem Ausfall wieder fahren.

Die S-Bahnen hätten gelegentlich noch einmal anhalten müssen, weil Fahrgäste auf den Gleisen unterwegs gewesen seien. Sie hätten sich zuvor vermutlich per Nothebel aus stehenden Zügen befreit.

Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) meldete unterdessen Zweifel an, dass ein Fehler bei einem einzigen Stellwerk so große Probleme auslösen kann wie am Donnerstag. "Ich hoffe, dass die S-Bahn ihr technisches Problem heute noch und so schnell wie möglich in den Griff bekommt", teilte Müller mit. "Dass die gesamten Züge der S-Bahn durch einen einzigen Stellwerkdefekt ausfallen, ist kaum vorstellbar."

Müller sagte, das Wichtigste sei, dass die Deutsche Bahn gerade am Stadtrand Ersatzverkehr organisiere und die Fahrgäste nicht bei der Kälte an den Haltestellen stehen bleiben müssten. Ein S-Bahnsprecher empfahl, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.