Daniela Noe-Klemm, die Leiterin der Grundschule Riedenberg, berichtet im Sillenbucher Bezirksbeirat von Wohl und Wehe der Einrichtung.
Riedenberg - Integration steht auf dem Stundenplan. Mehr als jedes dritte Kind an der Grundschule Riedenberg hat ausländische Wurzeln. Das sind so viele, dass die Schule seit geraumer Zeit eine eigene Klasse anbietet, in der die Mädchen und Jungen vor allem eines lernen: Deutsch. So berichtet es Daniela Noe-Klemm den Sillenbucher Bezirksbeiräten bei deren jüngster Sitzung. Noe-Klemm leitet die Grundschule Riedenberg.
Die Lokalpolitiker haben sich eine neue Themenreihe ausgedacht. Zu jeder Sitzung kommt ein Schulleiter aus dem Bezirk und stellt seine Einrichtung vor. Im Fall der Riedenberger Grundschule hat dies die Fraktionen besonders gebannt. Was daran lag, dass Noe-Klemm offen und ausführlich über Wohl und Wehe an ihrer Schule gesprochen hat.
Gut vernetzt im Stadtteil
Zum Wohl gehört, dass die Grundschule im Stadtteil gut vernetzt ist. Das Schülercafé Alberta, der Bücherbus, die Jugendfarm, die Kirchen, das Asyldorf, die Kindertagesstätten – die Grundschule hat zu allen einen guten Draht, sagt Noe-Klemm. Ansonsten hat sich die Schule einiges ausgedacht, um den Kindern das Lernen zu versüßen. Zum Beispiel gibt es eine Rückenschule für die Erstklässler, in den Pausen dürfen sich die Kleinen mit allerlei Spielgerät wie Stelzen oder beim Tischtennisspiel austoben, und es gibt eine Lesenacht.
Zum Weh gehört das Thema Hort. Wie berichtet, würden sich die Lehrer und Eltern eine dritte Hortgruppe wünschen, doch dafür fehlt der Platz. Außerdem kämpft Noe-Klemm hartnäckig für eine Sporthalle. Und das nicht nur, weil Bewegung bekanntlich gut tut. Die Grundschule hat sich ein Sportprofil gegeben, die Kinder müssen aber seit der Schulgründung im Jahr 1999 zu Vereinen und ans Geschwister-Scholl-Gymnasium pendeln, um Ball zu spielen und Gymnastik zu machen.
27 verschiedene Nationalitäten
Die Wege zu den Hallen sind mitunter weit. Damit sich das Pilgern überhaupt lohnt, turnen die Grundschüler in Doppelstunden. Noe-Klemm hofft, dass die Stadt ihr Versprechen wahr macht und die an der Kemnater Straße geplante Halle baut.
230 bis 250 Kinder besuchen die Grundschule. Die Zahl sei stabil, sagt Noe-Klemm. Zurzeit seien 27 Nationalitäten vertreten. Die Rektorin sieht in dem Multikulturellen eher eine Chance denn eine Last. Doch manchmal wünscht sie sich, sie könnte sich die Aufgabe der Integration mit den Grundschulen in Sillenbuch und in Heumaden teilen. Von den Schülern mit ausländischen Wurzeln wohnten viele im Asylheim. Das bedeute, dass die Schüler oft nur vorübergehend in den Klassenzimmern säßen. Das bringe zwangsläufig Unruhe ins Schulleben.