In den USA gibt es mehr Handfeuerwaffen als Bürger. Foto: Philip Weingand

Nicht etwa das Militär, sondern Zivilisten besitzen die meisten Waffen. Das sagt eine aktuelle Studie. Die Deutschen zählen demnach nicht zu den Nationen von Waffennarren.

New York - 85 Prozent der geschätzt mehr als eine Milliarde Handfeuerwaffen weltweit sind einem neuen Bericht zufolge im Besitz von Zivilisten. Lediglich 13 Prozent gehörten der Studie Small Arms Survey zufolge im vergangenen Jahr zu Arsenalen von Militärs und nur weitere 2 Prozent wurden von Strafverfolgungsbehörden genutzt. Vor allem wegen der zunehmend bewaffneten Zivilisten sei der weltweite Bestand an Handfeuerwaffen im vergangenen Jahrzehnt gewachsen, hieß es in der am Montag veröffentlichten Studie. Nur etwa 100 Millionen der weltweit 857 Millionen Handfeuerwaffen von Zivilisten waren registriert.

Die meisten Handfeuerwaffen pro Kopf in Zivilbesitz - 120 Stück pro 100 Einwohner - gibt es der Studie zufolge in den USA. Danach folgen der Jemen (53 Stück pro 100 Einwohner), Montenegro und Serbien sowie Kanada und Uruguay. Deutschland landet in dem Pro-Kopf-Vergleich gemeinsam mit Frankreich und dem Irak auf dem 20. Platz (knapp 20 Stück pro 100 Einwohner).

Isländer bewaffneter als Deutsche

Im europäischen Vergleich besitzen im Schnitt unter anderem Bürger in Zypern, Finnland, Island und Österreich mehr Waffen als die Deutschen. Auf den letzten Plätzen landen unter anderem Zivilisten in Indonesien, Japan und Malawi.

Die unabhängige Small Arms Survey mit Sitz in Genf gilt bei der Forschung rund um das Thema Waffen als besonders anerkannt. Unterstützt wird ihre Arbeit von mehreren EU-Ländern, darunter auch Deutschland, die Schweiz, Norwegen, Kanada und die USA.