Heidi Nagler freut sich, dass „ihr“ Paulusstift in Berg zum Kinder- und Familienzentrum wird. Foto: Nina Ayerle

Aus dem Elterntreff „Zack“ im Paulusstift wird jetzt das Kinder- und Familienzentrum „KiFaZ“.

S-Ost - Der Wandel vollzog sich innerhalb von mehr als 25 Jahren. Angefangen hat das Paulusstift im Stadtteil Berg im Jahr 1986 mit einer Mutter-Kind-Gruppe im Zuge des gleichnamigen Landesprogramms. 20 Alleinerziehende trafen sich damals im 14-tägigen Rhythmus mit ihren Kindern. Der offene Treff wurde von Sozialpädagogen begleitet. Die Idee dahinter: Die Mütter tauschen sich aus, knüpfen Kontakte, geben Tipps zur Selbsthilfe.

Auch die Kompetenz der Eltern sollte gestärkt werden. Im Lauf der Zeit weitete das Paulusstift sein Angebot nach und nach aus. Thematische Kurse kamen hinzu, eine feste Kinderbetreuung, ein Freitags-Frühstück und ein Café. 1997 dann der neue Name: Zentrum für Frauen mit Kind und Kegel, kurz Zack, hieß die Einrichtung ab diesem Zeitpunkt. Das Paulusstift, ein Haus des Sozialdienstes Katholischer Frauen, erweiterte sein Angebot in den letzten Jahren auf eine Kindertagesstätte und einen Elterntreff.

„Durch die Förderung können wir unser Angebot ausbauen“

Seit Dezember 2012 erhält die Einrichtung im Stuttgarter Osten eine zusätzliche finanzielle Unterstützung der Stadt Stuttgart. „Durch die Förderung können wir unser Angebot jetzt ausbauen“, erklärt die Einrichtungsleiterin Heidi Nagler die Neuerungen. Die Stadt Stuttgart stellt die Mittel im Haushalt 2012/2013 für die Weiterentwicklung von Stuttgarter Kindertageseinrichtungen zu Kinder- und Familienzentren zur Verfügung. „Unser Ziel ist es nun, Kita und Elterntreff noch mehr zu verknüpfen“, sagt Nagler. Die Rahmenkonzeption der Landeshauptstadt sehe hierfür auch strengere Regeln vor. Zwei Ziele stehen dort: Zum einen die Intensivierung der Bildung der Kinder, zum anderen die aktive Einbindung der Eltern in diesen Bildungsprozess. „Die ganze Familie soll damit gestärkt werden. Auch Geschwisterkinder und Großeltern werden einbezogen“, erklärt Therese Wieland, Vorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen.

Das Paulusstift bietet bereits jetzt eine Vielzahl an unterschiedlichen Veranstaltungen aus dem pädagogischen, musischen und pflegerischen Bereich für die ganze Familie. Vor allem Bürger aus dem Stadtteil Berg nehmen die Angebote in Anspruch, die 93 Kinder in den sieben Kita-Gruppen kommen aus Berg und Bad Cannstatt. Im Stadtteil sind die Kurse des bisherigen Zack, das jetzt Kifaz heißt, beliebt: Rund 1700 Eltern und 2400 Kinder haben im Jahr 2012 Veranstaltungen besucht.

Der Stundenplan im Paulusstift ist bereits recht voll

Mit 13 festen und einigen freien Gruppen wie der spanischen Krabbelgruppe ist der Stundenplan im Paulusstift bereits recht voll. Von Montag bis Donnerstag ist zudem offener Cafébetrieb. Die Mitarbeiterinnen haben sich Gedanken gemacht, was sie in Zukunft zusätzlich anbieten möchten. Die individuelle Förderung der Kinder steht dabei im Vordergrund. So kann sich Nagler gut vorstellen, ein Sprachcafé einzurichten, die Kita-Bücherei für Eltern auszuweiten oder eine Theater-AG zu gründen.

Mit Beratungs- und Themennachmittagen will die Einrichtung gezielt die Eltern stärken und unterstützen. „Wir haben auf jeden Fall hier noch viel vor“, kündigt Heidi Nagler an. Auch die Kooperation mit anderen Einrichtungen steht auf dem Programm wie unter anderem dem Elternseminar oder dem Beratungszentrum Ost.