Die „Junge Alternative Stuttgart“, eine Jugendorganisation der AfD Stuttgart, demonstriert im Mai 2018 gegen den Neubau einer Ditib-Moschee in Stuttgart-Feuerbach. Foto: dpa

Die Junge Alternative in Baden-Württemberg wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Verantwortlichen in der Organisation ziehen die Konsequenzen.

Stuttgart - Der Vorstand der Jugendorganisation der AfD in Baden-Württemberg zieht schnelle und harte Konsequenzen aus der Tatsache, dass die Junge Alternative vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Am Montag werden „fünf von zehn Mitgliedern des Landesvorstandes von ihren Ämtern zurück- und aus der Organisation austreten“, heißt es in einer Mitteilung des Landesvorsitzenden der Jungen Alternative, Moritz Brodbeck.

Konsequenzen eines Fehlverhaltens

Weiter heißt es: „Die Beobachtung des Landesverbandes ist aus unserer Sicht die bedauerliche, aber letztlich nur logische Konsequenz fortgesetzten Fehlverhaltens eines nennenswerten Teils der baden-württembergischen JA-Mitglieder, welche sich in zahlreichen Fällen nicht zwischen der JA und der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung (IB) entscheiden konnten oder wollten und damit sehenden Auges personelle Überschneidungen beider Organisationen geschaffen haben.“

Deutlich wird, dass es innerhalb der Organisation seit längerem Auseinandersetzungen gegeben haben muss. Moritz Brodbeck schreibt weiter: „Wir sind nicht länger bereit, mit unserem Namen und unserem Gesicht für die Verfehlungen von Personen einzustehen, die die gezielte Radikalisierung der JA oft genug aus dem Schutz der zweiten und dritten Reihe betrieben haben und für keinerlei mahnende Worte zugänglich waren.“

Die Zukunft ist bereits geplant

Der nächste Schritt der scheidenden Mitglieder der Jungen Alternative ist allerdings schon ins Auge gefasst. Gegründet werden soll eine „neue AfD-nahe Jugendorganisation“. Darin sollen sich alle jene sammeln, die „diese fatale Entwicklung nicht zu verantworten haben und für einen unzweifelhaft demokratischen Kurs einstehen.“

Mit der Jungen Alternativen in Baden-Württemberg ist bereits der dritte Landesverband des AfD-Nachwuchses ins Visier des Verfassungsschutzes geraten. Im vergangenen September hatten die Verfassungsschutzämter von Bremen und Niedersachsen angekündigt, die Junge Alternative in ihren Ländern zu beobachten. Zur Begründung hieß es, sie weise eine Nähe zur ebenfalls beobachteten Identitären Bewegung auf. In Niedersachsen habe sich die Jugendorganisation daraufhin aufgelöst.