Schüler müssen in Benningen gewisse Risiken auf sich nehmen. Foto:  

Ein Lärmaktionsplan und viele Maßnahmen sollen den Schulweg für die Grundschüler sicherer machen. Die Elterninitiative „Sicherer Schulweg“ hat dazu informiert.

Benningen - Alle Wege führen nach Rom”, gilt in Benningen wie anderswo. Doch meist muss man hier zunächst die verkehrskritische Kreuzung an der S-Bahn-Unterführung in der Ludwigsburger Straße in irgendeiner Form überqueren. Denn der Ort ist in vier fast gleichgroße Quadranten aufgeteilt, zerschnitten durch S-Bahn und Ludwigsburger Straße, die gleichzeitig als L1672 täglich bis zu 9000  Fahrzeuge durch den Ort lotst. Das macht den Schulweg risikoreich. Und das sind Sachzwänge, der sich Grundschule, Gemeindeverwaltung und die Elterninitiative „Sicherer Schulweg“ gestellt haben.

Dazu wurde jetzt informiert. Mit dabei waren Vertreter der Polizei aus Marbach und Ludwigsburg und rund 50 Eltern, die sich für einen sicheren Schulweg im Gymnastiksaal der Grundschule interessierten. Bürgermeister Klaus Warthon schilderte eingangs, was die Gemeindeverwaltung seit dem Jahr 2001 bereits alles unternommen hat. Ein Zuhörer fand „das gut, weil die ganze Komplexität aufgezeigt wurde.“ Durch kommunale Strukturen kann die Gemeinde aber weder einfach Blitzer oder Rotlichtampeln installieren, noch irgendwelche verkehrsberuhigende Baumaßnahmen einleiten.

All das geht nur mit dem Segen höherer Instanzen, wie in diesem Falle der Unteren Verkehrsbehörde auf Kreisebene. Abhilfe verspricht sich die Gemeinde nun vom angeforderten Lärmaktionsplan. In dem wurden von der Kreisbehörde offenbar viele Wünsche genehmigt, „denn was in dem Lärmaktionsplan steht, deckt sich weitgehend mit unseren Vorstellungen“, verriet Warthon vorab. Details dazu werden in der Gemeinderatssitzung am 9.  März vorgestellt.

Unabhängig davon wurden bereits viele Maßnahmen umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Es kommen verstärkte Verkehrskontrollen, ein Rotlicht-Blitzer unter der S-Bahn-Unterführung, fünf neue Geschwindigkeitsanzeigen und Warnschilder. Von diesen erhofft sich die Gemeinde mehr sensibilisierte Verkehrsteilnehmer. Und es folgen noch zahlreiche weitere bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise erhöhte Bordsteinkanten in der Hermannstraße zum Schutz der von Schüler und Passanten.

Beispiele für mehr präventive Sicherheit auf dem Schulweg schilderte danach Stephanie Burkhardt, von dem Referat Prävention des Polizeipräsidium Ludwigsburg. Neben vielen wirklich pragmatisch hilfreichen Empfehlungen für Eltern wie für die Grundschule, plädierte sie mit sehr viel Humor dafür, „Kinder zu stärken“ und wies auf die starke Vorbildfunktion der Eltern hin.

Selbst wenn eingangs sehr unterschiedliche Erwartungshaltungen vorhanden waren, zeigte diese Veranstaltung eines wieder einmal vorbildlich: Wie wichtig ein Dialog mit- und nicht übereinander ist – selbst bei unterschiedlichsten Ausgangsinteressen. Nur so können gemeinsame Schritte in Richtung eines Ziels erfolgen. Ein Anfang ist gemacht.