Beim Spatenstich (von links): Manfred Hollenbach, Johannes Schmalzl, Daniel Renkonen, Winfried Hermann, Thomas Reusch-Frey, Thomas Bopp und Klaus Warthon. Foto: Frank Wittmer

Lange haben die Benninger auf eine Ortsumfahrung warten müssen. Am Montag hat der erste Spatenstich zu dem Großprojekt stattgefunden.

Benningen - Sogar der Himmel weinte – vor Freude, wie Verkehrsminister Winfried Hermann scherzte. Am Montag war der Spatenstich für die lang ersehnte Umgehungsstraße. Damit ist das Warten zwar zu Ende – wer es aber wissen will, kann fortan bei einem Spaziergang von der Beihinger Straße aus täglich den Baufortschritt in Augenschein nehmen.

Bis Ende 2017, so der ambitionierte Plan, soll die Ortsumfahrung fertig sein. Dann werden 6500 der 8400 Fahrzeuge täglich auf der 1,2 Kilometer langen Trasse vor dem Ort über den Neckar und durch das Gewerbegebiet Krautlose rollen. „Das sind 75 Prozent Entlastung“, rechnete der Regierungspräsident Johannes Schmalzl vor. „Straßen sind kein Luxus, sie dienen lediglich der Mobilität von Menschen und Gütern.“ Unter den 80 Zaungästen war auch der Vorsitzende der Bürgerinitiative Beihinger Straße (BBB), Robert Entenmann. Die BBB hat „Seite an Seite“ über all die Jahre gemeinsam mit der Gemeinde für die Straße gekämpft. „Wir alle warten so lange auf diese Straße“, bemerkte Bürgermeister Klaus Warthon, der von einem „historischen Tag“ für Benningen sprach.

Die 13 sei eine Glückszahl: „Es ist auf den Tag genau 13 Monate her, dass Sie uns schriftlich den Baubeginn im Jahr 2015 zugesichert haben“, sagte Warthon zu Verkehrsminister Hermann. Dass diese Ankündigung gelungen umgesetzt wurde, sei ein schönes Ergebnis des langwierigen Staffellaufes, der schon in der 1980er Jahren begonnen hat. „Es waren der damalige Bürgermeister Peter Haaf und der Gemeinderat, die zu dieser Zeit die richtigen Weichen gestellt haben.“ 1994 wurde mit der Planung begonnen, 1999 habe man von fünf Varianten die Nummer zwei ausgewählt, seit 2002 hat der Bebauungsplan Bestand. „Seitdem hätte es die Möglichkeit gegeben, die Straße zu bauen.“

Es habe dann doch noch etliche Anstrengungen auch der Landtagsabgeordneten Manfred Hollenbach (CDU), Daniel Renkonen (Grüne) sowie Thomas Reusch-Frey (SPD) und ihrer Vorgänger bedurft, um die Benninger Umgehung politisch voran zu bringen. Minister Hermann benannte die Kriterien im Landesverkehrsplan, die dafür gesorgt haben, dass aus der Vielzahl der Straßenbauprojekte ausgerechnet in Benningen einer der ersten Spatenstiche nach drei Jahren Baustopp getätigt worden ist: „Die Entlastungswirkung ist hoch, der Neubau ist durch die Sperrung der jetzigen Neckarbrücke für schwere Lastwagen zwingend und die rund acht Millionen Euro Baukosten werden effizient genutzt.“

Alleiniger Bauträger ist das Land, das auch für die Ausgleichsmaßnahmen vom Krötentunnel bis hin zu ökologischen Aufwertungen am Neckarufer sorgen wird. Wenn der Verkehr dann an Benningen vorbeirollt und die Beihinger Straße zurückgebaut werden kann, bedeute dies mehr Sicherheit und Lebensqualität. Oder wie es Klaus Warthon ausdrückte: „Man wird sich dann wieder gern in der Beihinger Straße aufhalten und die Wartezeiten an der Kelterkreuzung werden erträglich sein.“