Diese Fotomontage zeigt, wie der Keltervorplatz einmal ausschauen könnte. Foto: Gemeinde Benningen

Der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon hat seine Gemeinde baulich weiterentwickelt. Die nächsten Ziele visiert er bereits an.

Benningen - Benningen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem attraktiven Wohnort gemausert. Das haben die Bewohner unter anderem der konsequent betriebenen Ortskernsanierung zu verdanken. Auf die Arbeit daran seit 1982 blickte der Bürgermeister Klaus Warthon in einem Online-Vortrag anlässlich des 50. Geburtstages der Städtebauförderung durch Bund und Land zurück.

Anreize seien wichtig – jeder Euro aus einem Förderprogramm ziehe acht Euro an Investitionen vor Ort nach sich, erklärte Klaus Warthon. Von der Wirtschaftsförderung profitierten Planer, Handwerker und Baustoffhändler. So seien während der ersten Ortskernsanierung von 1982 bis 2002 rund 2,5 Millionen Euro investiert worden. Für die zweite Ortskernsanierung habe man den Förderrahmen in 16 Jahren zehnmal verlängert bekommen – damit stieg die Förderung von 3,5 auf sechs Millionen Euro. Warthons Fazit: „Ohne die Förderung von Bund und Land wären wir nicht in der Lage gewesen, das Programm zu absolvieren.“

Platz an der Linde ist wieder zum Zentrum geworden

Höhepunkte der ersten Ortskernsanierung waren laut Warthon die Marbacher Straße, das Museum im Adler und das Bürgerhaus Kelter, „das wir auch heute noch gerne als unser Wohnzimmer bezeichnen“. Auch der Dengelberg habe im Fokus gestanden. Die Gemeinde wollte den Platz an der Linde wieder als Zentrum erscheinen lassen. Das Betreute Wohnen dort, das Haus der Familie und die Gastronomie mit Pizzeria und Eisdiele hätten zu einer Belebung geführt.

Der Bereich am S-Bahnhof stand im Mittelpunkt der zweiten Ortskernsanierung. So wurde 2007 das alte Hotel Römerkastell, das als Asylunterkunft diente, abgerissen und durch ein Pflegeheim mit 48 Plätzen und Betreutem Wohnen ersetzt. Der S-Bahn-Ringschluss von Marbach nach Backnang erforderte einen zweiten Zugang zum Bahnhof mit Treppe und barrierefreier Alternative. Auch habe man die gefährliche Stelle an der Ludwigsburger Straße bei der Kreuzung an der Bahnbrücke entschärfen können.

Der Vorplatz an der Kelter ist eines der nächsten Projekte

Das alte Schulhaus, die Gemeindehalle, jedoch auch viele Straßensanierungen mit preiswerten Granitzeilen und Asphalt statt teurer Pflasterbürgersteige prägten außerdem die zweite Ortskernsanierung. Hinzu kamen viele private Projekte, aber auch Projekte der Gemeinde, wie die Aussegnungshalle und weitere Sanierungen im Rathaus. Warthon erwähnte auch das B-Carré, durch das bislang nicht genutzte Potenziale eines neu errichteten Geschossbaus genutzt werden konnten.

In seinem Ausblick richtete der Bürgermeister den Fokus auf die Neuordnung des Areals rund um die Krone in Benningen, das Untersuchungsgebiet „Kirchtal“ und Gebäude entlang der Ludwigsburger Straße für ein Gebiet Ortskern III sowie die Gebäudesituation am Kelterplatz. Dort will die Gemeinde die Aufenthaltsqualität am Neckar steigern. Ein Bürger-Workshop soll dann weitergeführt werden.