Die Eröffnung der Ausstellung „Heimspiel“ ist von lebhaften Erinnerungen geprägt.
Benningen - Am Sonntag ist die Sonderausstellung zum 30-jährigen Bestehen des Museums im Adler, „Heimspiel“, eröffnet worden. Die Schau und auch das umfangreiche Rahmenprogramm bis zu den Sommerferien 2019 widmen sich dem Fußball in Benningen im Besonderen und der Kulturgeschichte des Sports mit dem runden Leder im Allgemeinen.
Von der Meistermannschaft 1960, die immer noch „Helden“ sind, wie TSV-Vorsitzender Gerhard Heim bemerkte, waren Stephan Axmann, Friedl Reiter und Rudi Entenmann anwesend. Den 2012 verstorbenen Willi Entenmann vermisse man schmerzlich, stellte Bürgermeister Klaus Warthon fest, der aber auch für Lacher sorgte. „Was ich in der Ausstellung vermisse, sind blöde Fußball-Sprüche, davon will ich einige beitragen.“ Mit „Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Niederlage oder Unentschieden!“ von Franz Beckenbauer waren die rund 100 Vernissage-Gäste bestens unterhalten.
„Mit dem Benninger Fußball ist die Bude voll!“, attestierte Warthon der Museumsleiterin Christina Vollmer das richtige Gespür und Händchen für das Thema zu haben. Der Kulturwissenschaftlerin ist es ein Anliegen, nicht nur die Erfolge und Erinnerungen an die Zeit zu würdigen, als mit bis zu 5000 Zuschauern und dem Schnitt von 4:1 Toren pro Spiel der Benninger Fußball seine „goldene Ära“ hatte, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen aufzuzeigen. Fußball als Massensport ging mit der Besserstellung der Arbeiter einher. Auch dem Frauenfußball, der trotz der Erfolge immer noch weniger im Rampenlicht steht, widmet die Schau einen wichtigen Teil. Die Meister-Trikots der 60er Jahre waren alles andere als atmungsaktiv. Erinnerungen birgt auch das private Fotoalbum von Rudi Entenmann oder die Fußballschuhe von Miro Klose. Wer sich bewegen will, darf dies im Vereinsheim am Tischkicker oder an der Torwand tun. Das Torwandschießen der Verwaltung gegen den TSV ging übrigens 2:0 für Gerhard Heim aus.