Franz Kafka im Jahr 1906: Wem gehört der Schriftsteller? Foto: mauritius Images

Taugt Kafka zur Vergangenheitsbewältigung? Der Publizist Benjamin Balint hat über die Vereinnahmung des Prager Autors ein Buch geschrieben, in dem auch das Marbacher Archiv ins Zwielicht gerät.

Stuttgart - Diese Geschichte handelt nicht nur von dem 1924 gestorbenen deutsch-jüdischen Schriftsteller Franz Kafka, sie klingt auch nach ihm. Erzählt wird von einer alten Frau, die in einer Wohnung voller Katzen lebt und von ihrer Mutter einen Koffer geerbt hat. Und es geht um die Frage, wem ein Autor gehört, dessen Werk wie kein anderes vom Daseinsgefühl fundamentaler Unzugehörigkeit geprägt ist. Aufgeschrieben hat sie der in den USA geborene, in Jerusalem lebende Publizist Benjamin Balint in dem Buch „Kafkas letzter Prozess“. An diesem Freitag stellt er es im Literaturhaus Stuttgart vor, zusammen mit dem Leiter der Handschriftenabteilung des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, Ulrich von Bülow. Das ist durchaus pikant.