in der Galerie Parrotta in Stuttgart (Augusten­straße 87, bis zum 29. April, Di–Fr 11–18, Sa 11–16 Uhr). Mehr unter: www.parrotta.de Foto:  

Lässt sich mit klassischen Drucktechnik im aktuellen Kunstbetrieb noch etwas erreichen? Der Leipziger Benjamin Badock zeigt sein Jahren, dass es geht. Jüngste Arbeiten stellt jetzt die Galerie Parrotta in Stuttgart vor.

Stuttgart - Seit 2009 begleitet die Galerie Parrotta in Stuttgart (Augustenstraße 87) das Werk des 1974 im damaligen Karl-Marx-Stadt geborenen Benjamin Badock. Und noch in jeder Ausstellung gelang es dem in Leipzig arbeitenden Badock, einen ganz eigenen Akzent im Umgang mit scheinbar in Gänze begangenen Pfaden der Drucktechnik zu setzen. So auch diesmal.

Scheinen die Großformate im ersten großen Galerieraum eine Sternengeburt zu feiern, trifft man im zweiten Raum auf eine strenge Reihe, die sich buchstäblich ihren eigenen Reim auf die Sache mit der Fläche und dem Raum macht. „ET-FIG I-IX“ ist die Serie schlicht betitelt – und man möchte sie natürlich am liebsten exakt so in einer öffentlichen Sammlung sehen.

Sicher, Badock macht es einem nicht leicht, streift hier lässig durch die Kunstgeschichte, lässt dort kurz Ironie aufblitzen – und meint es dann unvermittelt sehr ernst mit der Aktualität der Drucktechniken wie mit der Frage, wie denn was in einem Bild „sitzt“. Das Wort Reihe aber ist schon richtig, denn lässt man die Badock-Auftritte bei Parrotta Revue passieren, merkt man, welche Dynamik in diesem Schaffen steckt, welche Spannung sich aus den Werkdialogen entwickeln ließe. (nbf)