16 Teams mit schrägen Gefährten haben am Wochenende in Neuhausen beim ersten 24-Stunden-Lauf „Rolli Tolli“ mit Bollerwagen, Seifenkisten und Rollstühlen Spenden für soziale Projekte gesammelt.
Menschen aller Altersgruppen haben am Wochenende im Neuhausener Stadion ihre Runden gedreht, ausgestattet mit ebenso unterschiedlichen wie fantasievollen Seifenkisten und Bollerwagen. Aber auch Senioren mit Rollatoren und Rollstuhlfahrer gingen im Stadion an den Start. Organisiert hat den 24-Stunden-Lauf der Verein „Ich bin Bauze“.
Als „Bauze“ wurden einst die katholisch geprägten Neuhausener bezeichnet, die in früheren Jahrhunderten ihre Nase etwas höher getragen hätten als andere, erklärte Dominik Eisele. Der Vorsitzende des jungen Vereins freute sich, dass 16 Teams ihre Gefährte zu dem Lauf angemeldet haben. Alle drehten ihre Runden für den guten Zweck – mit Transpondern an den Wagen wurde die Zahl der Stadionrunden gemessen. „Die Teams haben sich Sponsoren gesucht“, sagte Konstantin Edelmann, der den Verein mit aufgebaut hat. Mit den Spenden werden soziale Projekte in der Fildergemeinde unterstützt. Ihn freute, „dass so viele Menschen miteinander ins Gespräch kamen“. Die Vereine zu vernetzen und das Gemeinwesen zu stärken, ist das Ziel des Bauze-Vereins. „Uns geht es um Integration und um Inklusion“, sagt Eisele. Dass junge Eltern mit Kinderwagen ebenso mitliefen wie ältere Menschen, freute den Vereinschef. Mit einer Bar, Essens- und Getränkeständen wurde der Lauf zu einem fröhlichen Fest.
Es entstehen neue Kontakte und Ideen
„Das ist auch ein schönes Projekt für unsere älteren Mitglieder“, befand Nicole Münchenberg, die zum Ehrenrat der Schützengilde in Neuhausen gehört. Die Mitglieder der Schützengilde waren glücklich, dass sie mit der Bürgergarde den Lauf eröffnen durften. Wie alle anderen Teams hatten sie ein Fahrerlager. „Da kamen alle möglichen Leute vorbei“, schwärmte Nicole Münchenberg, die ihre Gäste mit Sekt und mit Erdnüssen versorgte.
Es gab auch ein Rahmenprogramm. Beispielsweise begeisterten die Tanzmädels des Turn- und Sportvereins die Zuschauer mit einer kindgerechten Barbie-Choreografie. Den musikalischen Rahmen lieferten der Musikverein, die Bruggaklopfer und andere. Als einer der Rennleiter führte Hans Bayer, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Neuhausener Vereine (ANV), durch das vielseitige Programm. Er freute sich, „dass in den Fahrerlagern so viel los war“ und dort auch Leute miteinander in Gespräch kamen, die sich nicht kannten. „So entstehen neue Kontakte und Ideen.“
Übernachtung im Stadion
Da viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der warmen Vollmondnacht im Stadion übernachteten, herrschte dort auch zu später Stunde Hochbetrieb. Einige Gruppen hatten Zelte aufgestellt. Im Morgengrauen schliefen die jungen und älteren Fahrer ein paar Stunden, bevor es wieder auf die Strecke ging. Unter anderen waren auch die Näh-Engel dabei, in pinkfarbenen T-Shirts l und mit Maskottchen im Wagen. Die Vorsitzende Uschi Bayer freute sich riesig, „dass so viele zur Premiere dieser schönen Veranstaltung gekommen sind“.
Die Neuhausener Narrengruppen gingen ebenfalls mit schrägen Gefährten an den Start: Die Schellen-Peter waren ebenso dabei wie die Wildsäu, die Sauhag-Eichele und die Schindluder. Die Wappenlöwen drehten mit einer roten Mülltonne auf Rädern ihre Runden. Die Fasnetsfrauen des TSV hatten einen Teddy in eine Rennhenne verwandelt. Im Kinderwagen schoben sie die fabelhafte Figur über die Bahn. Bei der Gestaltung der Wagen waren der Fantasie einfach keine Grenzen gesetzt.