Die Familie trauert um Frau C., die vor zwei Jahren gestorben ist. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Zwei Jahre ist es her, dass Frau C. gestorben ist. Sie war eine liebevolle Mutter und Ehefrau – warmherzig und engagiert. Für Tochter und Sohn kam ihr Tod völlig überraschend. Die Kinder hatten von ihrer Diagnose nichts gewusst.

Die Kinder haben mitbekommen, dass es ihrer Mutter nicht gut geht. Immer mal wieder musste sie ins Krankenhaus. Aber Frau C. hat die Fragen von Tochter und Sohn, was mit ihr los ist, immer mit einem Lachen beantwortet. Sie sollten sich keine Sorgen machen. Einmal, erinnert sich Maja (Namen geändert), habe ihrer Mutter gesagt, sie habe „eine kleine Entzündung im Blut“. Dass es sich dabei um Leukämie handelte, sagte Frau C. nicht. Sie wollte ihren Kindern erst vom Krebs erzählen, wenn sie ihn besiegt hätte. Die lebenslustige Frau war sich sicher, dass sie das schaffen würde.

Maja vermisst ihre Mutter so sehr. Diese sei „unglaublich empathisch“ gewesen. „Sie hat immer sofort gemerkt, wenn es mir nicht gut ging“, erzählt die 16-Jährige. „Sie hat mir zugehört und hatte immer einen guten Rat.“ Ihre Mutter war ihre große Vertraute. „Ich konnte ihr alles erzählen.“ Dass Frau C. ihrer Tochter die eigene Krankheit nicht anvertraut hat, hat Maja zunächst sehr traurig gemacht. Inzwischen könne sie es verstehen. „Sie hat es aus Liebe gemacht.“

„Ich muss jetzt Vater und Mutter sein“, sagt Herr C.

Vor zwei Jahren ist Frau C. gestorben. Maja war 14, ihr Bruder Laurin acht Jahre alt. Der Tod kam auch für Herrn C. überraschend – elf Monate nach der Diagnose. Seine Frau hatte die Chemotherapie scheinbar erfolgreich hinter sich gebracht. Doch dann hatte sie eine Coronainfektion und daraufhin einen Rückfall. Der Krebs kehrte zurück und das mit Macht. Frau C. nahm allen aus ihrem Umfeld das Versprechen ab, den Kindern weiterhin nichts über ihren Zustand zu erzählen. Maja weiß noch, wie Verwandte versuchten, sie abzulenken – selbst an dem Tag, als die Mutter in der Klinik starb. „Ich konnte mich nicht mal verabschieden“, sagt sie traurig.

Heute sprechen Vater, Tochter und Sohn zuhause offen über ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Trauer. Maja hat zudem eine Therapeutin an der Seite. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie sich diese Hilfe selbst organisiert. Die vergangenen Jahre seien sehr schwer gewesen, sagt Herr C. Ihm fehlt seine Frau, die der Mittelpunkt der Familie gewesen sei und mit der er sein halbes Leben geteilt hat. „Ich habe sie wirklich sehr geliebt“, sagt der 48-Jährige. Er versucht, die Lücke, die nicht zu füllen ist, kleiner werden zu lassen. „Ich muss jetzt Vater und Mutter sein.“ Er versuche zu funktionieren. Er müsse jetzt „stark sein“, sagt er.

Herr C. war schon vor dem Tod der Mutter der Koch in der Familie

Es wäre leichter, wäre er nicht selbst gesundheitlich belastet. Herr C. hatte ein Jahr vor der Krebsdiagnose seiner Frau einen schweren Arbeitsunfall auf einer Baustelle, als ihm eine Palette unterhalb vom Hals auf den oberen Rücken krachte – zum Glück habe sie ihn nicht voll getroffen, sonst wäre er wohl querschnittsgelähmt oder sogar tot.

Herr C. hat immer noch eine Platte an der Wirbelsäule, die seine Bewegungsfähigkeit einschränkt. Da steht noch eine Operation an. Arbeiten kann er derzeit nicht. Ursprünglich hatte er Koch gelernt, später dann aber – angestellt über eine Zeitarbeitsfirma – in der Automobilindustrie gearbeitet. Bis er in einer Krise den Job verlor. So landete er als Hilfsarbeiter auf der Baustelle.

Als seine Frau noch lebte, war er es meist, der in der Küche stand. Sie hatte in der schulischen Kinderbetreuung gearbeitet und konnte mittags nicht da sein. Für seine Kinder die Mahlzeiten zuzubereiten ist deshalb keine Umstellung für Herrn C., aber den ganzen Haushalt zu bewältigen und all das zu übernehmen, was seine Frau stets im Blick hatte, das fällt ihm schwer. Eine Familienhelferin steht ihm inzwischen zur Seite.

Die Kinder benötigen Kleidung für den Winter

Er ist stolz auf seine Kinder. Laurin sei weiterhin super in Mathe, Maja hat ihren Realschulabschluss besser als erwartet abgeschlossen. „Dabei dachte ich, ich schaffe es nicht“, sagt die 16-Jährige. Ihre Mutter habe ihnen beiden immer mit der Schule geholfen, als ehemalige Nachhilfelehrerin war sie da auch erfahren. Nun macht Maja eine Ausbildung im sozialen Bereich. Ihr Ziel ist, später Sozialpädagogin zu werden.

Laurin spielt Fußball im Verein. Weil seine Füße gewachsen ist, braucht er neue Fußball- und Winterschuhe sowie Winterkleidung. Auch Maja benötigt Kleidung für den Winter. Die Familienhelferin hat deshalb einen Antrag gestellt und darin auch um Ersatz für die kaputten Schränke in der Küche gebeten. Die Aktion Weihnachten will die Wünsche der Familie erfüllen und bittet um Spenden.

So können Sie spenden

Konten
Sie wollen die Benefizaktion unterstützen? Die Aktion Weihnachten freut sich über jede Spende. Die Konten lauten: Baden-Württembergische Bank, IBAN DE04 6005 0101 0002 3423 40, oder Schwäbische Bank, IBAN DE85 6002 0100 0000 0063 00. Wenn Ihr Name als Spender in der gedruckten Zeitung veröffentlicht werden darf, vermerken Sie das bitte unbedingt bei der Überweisung. Sachspenden können wir aus logistischen Gründen leider nicht annehmen. Alle Artikel zur laufenden Benefizaktion lesen Sie hier.

Briefmarke
Eine Sonderbriefmarke kommt in diesem Jahr der Aktion Weihnachten zugute. Die Briefmarke zeigt einen Engel aus dem Kreativatelier des bhz, einer Stuttgarter Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Seit einigen Jahren ist dieser Engel das Erkennungszeichen unserer Aktion Weihnachten.

Weihnachtspost
Die Sondermarke hat einen Wert von 1,20 Euro, wobei 40 Cent (80 + 40) als Spende der Aktion Weihnachten und damit notleidenden Menschen und sozialen Projekten im Raum Stuttgart zugutekommen. Mit den Briefmarken lassen sich Sendungen bis 20 Gramm (Brief national/Standardbrief) verschicken. Sie eignen sich besonders für die Advents- und Weihnachtspost und sind als 10er-Bogen im Online-Shop der BW-Post erhältlich. Bezogen werden können die Briefmarken hier.

 

Spendenkonten

Aktion Weihnachten e.V.

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