Frank Stäbler hat bei Olympia dieses Jahr eine Bronze-Medaille geholt – und vom Verein Belle Moustache hat er den Ehrenpreis „Bart des Jahres 2021“ erhalten. Foto: Frank Wahlenmaier

Von seinem Traum von Olympia-Gold musste sich der Profi-Ringer Frank Stäbler verabschieden. Einen kleinen Trost gab es nun vom Bart-Club in Leinfelden-Echterdingen.

Musberg - Die Siegesserie von Ringer Frank Stäbler aus Musberg will einfach nicht abreißen. Nachdem der mehrfache Welt- und Europameister von den Olympischen Spielen in Tokio dieses Jahres mit einer Bronzemedaille heimkehrte und damit auch seine internationale Karriere für beendet erklärt hat, gewinnt der 32-Jährige keine zwei Wochen später erneut. Der Musberger wurde nämlich jüngst vom Bart- und Kulturclub Belle Moustache aus Leinfelden-Echterdingen mit dem Ehrenpreis „Bart des Jahres 2021“ ausgezeichnet.

Seit 2003 wird dieser Titel jährlich vergeben. Außerdem geht mit der Verleihung auch die Ehrenmitgliedschaft im besagten Club einher. Der Preisträger freut sich sehr über diesen unverhofften Sieg: „Nachdem meine Haare auf dem Kopf immer weniger wurden, hatte ich mich entschlossen, mir einen Bart wachsen zu lassen“, sagt er. „Dass dies jetzt so gewürdigt wird, ist für mich schon etwas Besonderes.“

Mentale Stärke war auch ein Kriterium

Wer den Ausnahmeathlet kennt, der weiß, dass er anstatt einer üppigen Gesichtsbehaarung, wie es der Präsident des Clubs, Jürgen Burkhardt, vorlebt, lieber zu einem trendigen Kurzbart tendiert. Nicht nur die internationalen Erfolge des Ringers, sondern auch seine mentale Stärke war für die Jury ausschlaggebend, um ihm diesen Titel zu verleihen. Bartträger mit Vorbildcharakter sollen es sein.

Dem lang ersehnten Traum einer Olympiamedaille hatte Frank Stäbler in den vergangenen Jahren nämlich alles untergeordnet. Viele Steine wurden ihm zur Erfüllung dieses Traums in den Weg gelegt. Corona-Erkrankung mit 20 Prozent weniger Leistungsfähigkeit, in drei Monaten über acht Kilogramm abnehmen, der Streichung seiner angestammten Gewichtsklasse bei Olympia, jeden Tag Schmerzen durch eine Schultereckgelenksverletzung. Trotz all diesen Hindernisse hat das Mental-Monster, wie er respektvoll in Fachkreisen genannt wird, nicht aufgegeben.

Mario Adorf und Kevin Kurányi auch schon ausgezeichnet

„Frank Stäbler ist der erfolgreichste Sportler der Geschichte in seiner Heimatstadt Leinfelden-Echterdingen“, betont Belle-Moustache-Präsident Jürgen Burkhardt. „Er hat den Ringersport mit seiner willens- und kampfstarken Art auf sehr sympathische Weise geprägt wie kein anderer.“ Mit dem Bart-Titel reiht sich Frank Stäbler in die Reihen von bisherigen Preisträgern wie Mario Adorf (Schauspieler), Horst Lichter (bekannt aus „Bares für Rares“) oder auch Kevin Kurányi (ehemaliger VfB-Profi) ein.

Die feierliche Übergabe des „Oscars der Bartträger“ in Form einer für den Preisträger individuell gestalteten und handgefertigten Bartskulptur erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, die nach Absprache mit dem Ringer noch bekannt gegeben wird. Wo und ob die exzentrische Plastik zwischen all seinen anderen Preisen im Trophäenschrank Platz finden wird, ist ebenso unklar.