Lena Meyer-Landrut sucht "Unseren Song für Deutschland" - und geht damit den meisten Fernsehzuschauern langsam tierisch auf den Wecker. Foto: dpa

Während die Jury an Lena herummäkelt, schalten die Zuschauer ab oder erst gar nicht an.

Köln - Beim zweiten Halbfinale des deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song Contest 2011 hat erneut ein Lied aus der eigenen Feder von Lena Meyer-Landrut und Stefan Raab die Zuschauer überzeugt. „Mama told me“ erhielt bei „Unser Song für Deutschland“ am Montagabend den größten Beifall des Studiopublikums und wurde von den Fernsehzuschauern ins Finale am 18. Februar gewählt. Ebenfalls eine Runde weiter ist die Ballade „Push forward“ und „A million and one“.

Aus der ersten Runde waren die Titel "Maybe", "Taken by a Stranger" und "What happened to me" ins Finale gewählt worden.

Bei der Entscheidung geht es darum, mit welchem Song Lena als Titelverteidigerin im Mai beim Song Conest in Düsseldorf für Deutschland antritt.

Die Zuschauer wollten für sich für das zweite Halbfinale allerdings weniger begeistern als für den Auftakt vor einer Woche. Mit 1,82 Millionen (5,5 Prozent Marktanteil) schalteten 740.000 Zuschauer weniger ein als in der Vorwoche (7,9 Prozent).

Raab kann Song Contest vielleicht nicht moderieren

Durch die beiden selbstgeschriebenen Songs erhöht sich zwar die Chance, dass Lena im Mai mit einem eigenen Lied beim Song Contest in Düsseldorf antritt. Allerdings steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Mentor Raab nicht wie geplant als Moderator des diesjährigen Grand Prix auftreten darf. Seit 2008 gilt die Regel, dass ein Moderator nicht zugleich an einem Song beteiligt sein darf.

Sollten die Fernsehzuschauer in der kommenden Woche einen Raab-Song als deutschen Beitrag auswählen, müsste die Moderatorenstelle neben Comedian Anke Engelke und „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers neu besetzt werden.

Jury äußerte Kritik an mehreren Liedern

Auch wenn die TV-Zuschauer über das Weiterkommen der Songs entschieden, hatte der Pop-Song „Teenage Girls“ bereits nach dem Votum der Jury geringe Chance auf das Finale. Nachdem Anke Engelke den Text als „beknackt“ bezeichnet hatte, urteilte Sängerin Joy Denalane pointiert: „Hat mir nicht gefallen und ich finde das steht ihr auch nicht.“

Auch bei den übrigen Liedern sparten Engelke und Denalane nicht an Kritik. Bei dem vom amerikanischen Sänger Aloe Blacc („I need a dollar“) komponierten Song „At all“ fehlte Engelke „das gewisse Etwas“ und nach der Ballade „Push Forward“ zeigte sich die Komikerin skeptisch, ob das Lied die Zuschauer „direkt packt“. Denalane zweifelte, ob die beiden Songs für den Grand Prix geeignet seien.

Das Finale des deutschen Vorentscheids „Unser Song für Deutschland“ findet am 18. Februar statt und wird im Ersten ausgestrahlt. Dort wählen die Fernsehzuschauer aus den sechs Songs aus den Halbfinals den Beitrag für Deutschland aus. Am 14. Mai steigt dann das große Finale des Eurovision Song Contest in der Düsseldorfer Arena. Nach ihrem Vorjahressieg in Oslo tritt Lena als Titelverteidigerin an.