Das inklusive Projekt Mimamo ist auch Bestandteil der Kinderspielstadt Karamempel. Foto: Roberto Bulgrin

Das Esslinger Inklusionsprojekts Mimamo für Kinder und Jugendliche wird von allen Seiten gelobt. Trotzdem war seine Zukunft unsicher. Das ändert sich jetzt. Wie genau soll es weitergehen?

Die Zukunft des Inklusionsprojekts Mit-Mach-Momente, kurz Mimamo, ist gesichert. Ab 2026 wird das Angebot als jugendhausähnliche Einrichtung beim Stadtjugendring Esslingen weitergeführt. Finanziert wird es zu zwei Dritteln von der Stadt und zu einem Drittel vom Landkreis. Zusammen mit einem Sachkostenzuschuss belaufen sich die städtischen Ausgaben jährlich auf knapp 50 000 Euro. Bislang gab es für Mimamo nur eine Projektfinanzierung, die aber Ende März ausläuft. Die bisherige etappenweise Absicherung habe zu viel Unsicherheit bei Teilnehmern, Eltern und Mitarbeitern geführt, so die Stadt.

 

Wichtig Beitrag zur Inklusion

Um die Finanzierung bis ins nächste Jahr zu überbrücken, soll es Zuschüsse geben von je einem Fünftel von der Stadt, dem Kreis, Bürgerstiftung, der Stiftung der Kreissparkasse und Spenden aus der Bürgerschaft. Die entsprechenden Anträge seien gestellt. Sollten die Anteile doch nicht wie geplant zur Verfügung stehen, werde die Stadt einspringen, betonte der Esslinger Sozialbürgermeister Yalcin Bayraktar. Der Sozialausschuss hat dem jetzt zugestimmt. „Inklusion funktioniert nicht nebenher, man braucht auch Ressourcen“, sagte Bayraktar. Jugendhausähnliche Einrichtungen haben sich laut Landratsamt im Kreis historisch entwickelt. Sie bilden ein zusätzliches offenes Angebot für Kinder und Jugendliche durch freie Träger der Jugendhilfe. Neun Angebote gibt es allein in Esslingen.

Sozialminister Lucha war letztes Jahr bei Mimamo zu Gast. Foto: Bulgrin

Bei der Kinderspielstadt Karamempel ist Mimamo dabei

Die Stadträtinnen und Stadträte aller Fraktionen lobten die Arbeit von Mimamo, das es seit 2017 gibt und inzwischen noch den Zusatz „plus“ im Namen hat. Das Plus steht für den Übergang in Schule und Beruf, bei dem das Projekt unterstützt und vorbereitet. Zielgruppe von Mimamo sind Kinder und junge Menschen zwischen acht und 26 Jahren mit und ohne Behinderung. Es finden unterschiedliche wöchentliche Treffen statt. Einmal im Monat gibt es für Jugendliche mit Behinderung die Möglichkeit, ein Wochenende nach ihren Wünschen zu gestalten. „Partizipation und Mitgestaltung sind elementare Grundsätze von Mimamo“, heißt es in einen Konzeptentwurf des Stadtjugendrings. Fester Bestandteil ist das Projekt seit langem auch bei der Kinderspielstadt Karamempel in den Sommerferien.

Das Projekt wurde bis zuletzt zwei Jahre lang durch das Institut für sozialpädagogische Forschung in Mainz wissenschaftlich begleitet. Das Angebot sei ein grundlegender Beitrag zur Herausbildung von Ausbildungsfähigkeit und eigenständiger Teilhabe, lobten die Forscher in ihrem Abschlussbericht.