Am Beilsteiner Herzog-Christoph-Gymnasium ist am vergangenen Freitag eine Schadstoffbelastung in der Luft festgestellt worden. Foto: Werner Kuhnle

Am Beilsteiner Gymnasium ist bei Arbeiten eine PCB-Belastung festgestellt worden. 29 Räume sind betroffen.

Beilstein - Es sind Nachrichten wie diese, die im Moment so keiner braucht. Am Beilsteiner Herzog-Christoph-Gymnasium ist am vergangenen Freitag eine Schadstoffbelastung in der Luft festgestellt worden. Schulleitung und Stadt mussten sofort handeln – und haben alle Schüler wieder ins Fernlernen geschickt. Wie es in den kommenden Tagen und Wochen weitergeht, was alles bei den weiteren Untersuchungen herauskommt und wie schnell das Problem behoben werden kann, ist Stand jetzt noch unklar.

Fakt ist: Bei vorbereitenden Arbeiten für Sanierungen im Mai wurde am Freitag festgestellt, dass die Luft im ein oder anderen Klassenzimmer nicht okay ist. „Durch weitere Untersuchungen kam dann heraus, dass eine erhöhte PCB-Belastung vorliegt – ausgehend von den Fugen rund um Rohre unterhalb der Fenster“, wie Beilsteins Bauamtsleiter Eugen Raile am Dienstagabend dem Gemeinderat erklärte, nachdem der stellvertretende Bürgermeister Oliver Muth die Bombe platzen ließ. „Wir haben dann das Gesundheitsamt unverzüglich informiert und stehen seitdem auch in engem Kontakt mit Dorit Zähringer, der kommissarischen Schulleiterin“, so Raile. Noch am Freitag wurde dann die Schließung der Gebäudetrakte A und B veranlasst. „Man muss erst einmal alle betroffenen Räume untersuchen lassen, bevor man dort wieder unterrichten kann“, erklärt Raile. Die Untersuchungen laufen in dieser Woche, wie schnell und in welchem Ausmaß dann gehandelt werden kann und muss, dazu kann bislang keiner etwas sagen. Auch nicht, was für Kosten hier dann auf die Kommune zukommen könnten. Das Gremium gab aber sein Go, damit die Verwaltung sofort alles Nötige veranlassen kann.

29 Räume und damit 23 Klassen sind betroffen

„Wir nehmen die Situation sehr ernst und werden in den Osterferien tun, was wir tun können. Die Suche nach Firmen, die sich der Sache annehmen können, läuft“, erklärte Oliver Muth. Bis dahin gilt es, mit Plan B weiterzuarbeiten. Denn die beiden Gebäudetrakte beherbergen insgesamt 29 Räume. Betroffen von der Schließung sind damit 23 Klassen.

„Das Ärgerliche ist, dass die Klassenstufen 5 und 6 gerade erst wieder in die Schule gekommen sind und nun mussten wir sie wieder nach Hause schicken“, sagt Dorit Zähringer und fügt an: „Die Eltern stellt das natürlich vor eine Betreuungsnot.“ Kinder, die die Notbetreuung in Anspruch nehmen mussten, konnten glücklicherweise in der Grundschule in der Kernzeitbetreuung untergebracht werden. „Elf hatten sich gemeldet, wir hatten jetzt aber nur vier, die das Angebot wirklich genutzt haben“, erklärt die kommissarische Schulleiterin, die am Freitag und am Wochenende alles versucht hat, um einen geregelten Unterricht – wenn auch aus der Ferne – ab dieser Woche wieder zu ermöglichen. Und dieser läuft. Die Kursstufe sei seit Mittwoch auch wieder an der Schule im Gebäudetrakt C und D.

Wie es weitergeht ist unklar – erstmal mit Fernunterricht

Sollte die Sperrung längerfristig nötig sein, sieht Zähringer nur die Möglichkeit des Fernunterrichts, auch wenn Oliver Muth Hoffnung auf andere Räume in der Stadt gemacht hatte. „So viele Schüler woanders unterzubringen und die Lehrer dann durch die Stadt fahren zu lassen, dürfte nicht umsetzbar sein. Und auch eine Containerlösung wäre nicht stemmbar“, meint sie.