Der Stocksberg aus der Vogelsperspektive: Ob er sich diesen Winter noch einmal so weiß zeigen wird? Foto: Werner Kuhnle

Nach einigen flauen Jahren ziehen die Betreiber des Skiliftes am Stocksberg für die Wintersaison 2016/2017 wieder eine positive Bilanz. Die Hoffnung auf eine weitere Kältefront mit weißen Flocken bleibt aber bestehen.

Beilstein-Stocksberg - Wenn die ersten Flocken vom Himmel fallen, gibt es für viele Familien im Bottwartal nur ein Ziel: Nichts wie hoch auf den Stocksberg. Denn die Kuppe nahe des gleichnamigen Beilsteiner Weilers ist ein kleines Paradies für Skihasen, Rodler und Schneefreunde. Dazu trägt maßgeblich der kleine Skilift mit Imbiss der beiden Geschwister Margret Aponte und Wolfgang Assenheimer bei. „Und nach vielen Jahren war es für uns mal wieder eine gute Saison“, zieht Aponte ihre vorläufige Bilanz für den Winter 2016/2017. Rund 17 bis 18 Tage ist der Lift bislang den Berg hinaufgefahren. „Das ist schon über dem Durchschnitt“, erklärt Aponte. Zum Vergleich: 2015/2016 waren es insgesamt nur sieben Lauftage.

Dabei fing der Winter bei weitem nicht so positiv an, wie er nun enden könnte. „Wir hatten bis zum Jahreswechsel keinen Schnee“, so Margret Aponte. Und auch für die folgenden Wochen war kaum Schnee für die Region angemeldet. Darüber hinaus hatte es sogar geregnet. „Doch dann kam der Schnee von Samstag auf Sonntag.“ Und mit ihm kamen auch die Skifahrer. Nicht nur das, die weiße Pracht blieb sogar lange Zeit auf dem Stocksberg liegen.

Und wenn der Skilift läuft, dann wird die gesamte Familie eingespannt. Schließlich ist eine gewisse Vorlaufzeit von Nöten. „Wir brauchen zwei bis drei Stunden, bevor der Lift anlaufen kann“, erklärt Aponte. In dieser Zeit wird eine Slalomstrecke auf der Piste aufgebaut, eine Sicherung gelegt und der Berghang gewalzt. Was anderswo mit einer Pistenraupe erledigt wird, geht hier noch von Hand. Und auch während dem Betrieb gibt es mehr als genug zu tun. „Es kommen 80 bis 85 Prozent Anfänger und Kinder zu uns“, weiß Margret Aponte. Und die Betreiber helfen diesen dann gerne.

Damit der Liftbetrieb aufrecht erhalten werden kann, packen auch ihre Kinder und Schwägerin mit an. Damit wird gleichzeitig auch die Tradition gepflegt, denn der Lift ist schon seit Jahren in Familienbesitz. 1991 hatte Wolfgang Assenheimer diesen vom Vater übernommen. Margret Aponte stieß Mitte der 1990er Jahre hinzu. Damals hatte es zwei Jahre lang überhaupt nicht geschneit – fast hätte man den Skilift ganz aufgegeben. Doch es wurde besser und eine Portion Idealismus gehört sowieso dazu.

Ob es in diesem Winter noch ein paar Schneetage gibt, ist offen. „Das ist schwer zu sagen“, so Margret Aponte. Um aber schnell reagieren zu können, behalte man die Wettervorhersagen intensiv im Blick. Auch der 16-Tage-Trend wird analysiert, „damit wir ungefähr wissen, was noch so kommt“. Wer sich vorab informieren will, ob der Skilift in Betrieb ist, kann etwa auf dem Beilsteiner Rathaus anrufen. Aber auch der eigene Internetauftritt mitsamt Webcam soll bald wieder online gehen.

Bereits vergangenen Freitag, hatte der MZ-Wetterexperte Yannick Garbe notiert: „In der kommenden Woche wird es wieder spürbar kälter.“ Könnte also bedeuten, dass der Lift auf dem Stocksberg noch ein paar Tage an die erfolgreiche Saison anhängen könnte. Aber auch wenn nicht, blickt man in Stocksberg wohlwollend auf den Winter zurück. „Man nimmt es wie es kommt“, stellt Margret Aponte mit Blick auf die nächsten Jahre fest. „Aber ein bisschen mehr Schnee geht eigentlich immer.“