Durch die Überfüllung der Busse gebe es an der Haltestelle oft Gedrängel und Chaos. Foto: Werner Kuhnle

Eine Studentin hat an der Langhansschule eine Befragung unter Schülern durchgeführt.

Beilstein - Wie kommen die Schüler morgens nach Beilstein und wie wieder nach Hause? Eine Frage, mit der sich Studentin Sarah Fuchs im Rahmen ihres Praktikums an der Langhansschule intensiv auseinandergesetzt hat. Dabei hat sie eine Umfrage unter den Grundschülern sowie am Herzog-Christoph-Gymnasium durchgeführt, deren Ergebnisse nun dem Schul- und Sozialausschuss vorgestellt worden sind. Insgesamt 197 Schüler aus den Klassenstufen 3 bis 6 haben ihre Bögen anonym ausgefüllt und abgeben. Was sich dabei abzeichnete, erklärte Bürgermeister Patrick Holl so: „Das Thema ist extrem vielschichtig.“ Es werde im Allgemeinen häufig geklagt, dass viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Tatsächlich haben dies auch 24 Prozent der Jugendlichen als Transportweg angegeben, erklärte Fuchs: „Besonders viele auch direkt aus Beilstein.“ Dicht darauf folgen Schüler aus Ilsfeld. Doch woran liegt das? Die Probleme hat Sarah Fuchs ebenfalls abgefragt und konnte dabei Anregungen finden.

Zu Fuß 18 Prozent der befragten Schüler kommen zu Fuß in die Schule – und kennen daher auch die Tücken. „Viele Laternen gehen nicht und fehlen ganz“, erklärte Fuchs einen der Kritikpunkte der Jugendlichen. Defekte solle man sofort der Stadt melden, betonte Holl. Im Gebiet West I fehlen den Schülern Geh- und Fußgängerüberwege, „außerdem fahren parkende Autos auch plötzlich los“, so Fuchs. Die Hauptstraße ist ebenfalls tückisch. Hier seien die Autos zu schnell unterwegs und die Ampeln funktionieren nicht immer. „Auch der Respekt vor Rot fehlt“, ergänzte Bürgermeister Holl.

Radfahrer Das Rad wird von 17 Prozent der Schüler für den Weg zur Schule genutzt. Allerdings sind die Zahlen an der Langhansschule deutlich geringer, so Fuchs: „Das liegt aber daran, dass die Fahrradprüfung noch nicht absolviert worden ist.“ Ein Interesse sei bei den Grundschülern durchaus da, weshalb sie anregen würde, den „Führerschein“ schon frühestmöglich anzubieten. „Eltern sollten ihre Kinder zum Radeln ermutigen“, führte Fuchs weiter aus. Einige Schüler hatten „Unsicherheit am Können“ oder die fehlende Kenntnis der Strecke als Grund angegeben, das Rad nicht zu nutzen.

Busverkehr 41 Prozent – und damit der Hauptteil – der Beilsteiner Schüler kommt mit dem Bus in die Schule. Doch auch hier sehen sich die Jugendlichen tagtäglich mit Problemen konfrontiert. „Die Busse sind deutlich zu voll“, erklärte Sarah Fuchs. Das führe dazu, dass es am Nachmittag am Busbahnhof zu Chaos und Drängeleien kommt: „Es gibt auch Tränen, weil Schüler nicht in ihren Bus kommen.“ Zwar gebe es Lehrer, die am Busbahnhof Aufsicht haben und dort für Ordnung sorgen sollen: „Aber wie soll das funktionieren, wenn teilweise fünf Busse gleichzeitig einfahren?“

Wenn dann noch zusätzlich die Eltern mit den Autos dort unterwegs seien, führe das durchaus zu gefährlichen Situationen: „Schüler rennen dann etwa zwischen den Bussen.“ Und auch die Fahrzeiten selbst seien alles andere als optimal, was Fuchs an einem Beispiel zeigte: „Die 7. Stunde endet um 13.35 Uhr. Der Bus fährt um 13.32 Uhr.“ Manche Orte seien schlecht angebunden, wie zum Beispiel Hof und Lembach oder Gagernberg. Hier sollten dringend mit dem Landratsamt und den Verkehrsbetrieben Gespräche geführt werden. Aber auch die Eltern seien gefragt – vor allem wenn es um ordentliches Verhalten der Kinder gehe.