Anwohner beklagen Missstände rund um das Café N – und haben Unterschriften gesammelt.
Beilstein - Die Verkehrssituation um das Café N in Beilstein treibt die Bürger um. Anwohner haben sich mit einem Schreiben, das mit 100 Unterschriften untermauert ist, an die Verwaltung und den neuen Gemeinderat gewandt. Sie sehen „Risiken und Belastungen, die zu schon bestehenden Problemlagen hinzukommen“.
Diese seien eine fehlende Umgehungsstraße, die gefährliche Kreuzung Oberstenfelder Straße/Forstbergweg und der Parkplatzmangel. „Nach der Eröffnung des Café N verschlechterte sich zunehmend vor allem die Sicherheitssituation rund um die Bäckerei. In den letzten Monaten nahmen die Probleme dramatisch zu, sodass wir Anwohner nicht länger zuschauen dürfen, können und wollen“, heißt es weiter in dem Schreiben.
Konkret bemängeln die Anwohner unter anderem, dass Fußgänger und Radfahrer gefährdet werden, Gehwege würden blockiert, umliegende Straßen, Ein- und Ausfahrten zugeparkt – dies untermauern sie auch mit Fotos von entsprechenden Situationen. Hinzu kämen Lärm- und Schadstoffbelastung, da unter anderem viele Kunden des Drive-ins trotz der Schilder den Motor laufen lassen würden.
Die Anwohner fordern daher eine Verbesserung der Parksituation durch eine Schaffung von Langzeitparkplätzen, zum Beispiel neben der Aral-Tankstelle oder zwischen Kläranlage und Freibadparkplatz. Zudem wird die Erweiterung der Tempo-30-Zone bis mindestens zum Autohaus in der Oberstenfelder Straße gewünscht.
Themen, mit denen sich der Beilsteiner Gemeinderat auseinandersetzen will, so der Tenor in der jüngsten Sitzung, in der das Schreiben der Anwohner unter dem Punkt Verschiedenes zur Sprache kam. „Das Ganze hat eine längere Vorgeschichte. Wir haben uns ja schon vor Jahren mit Bürgern, Anwohnern und dem Betreiber auf gemeinsame Aspekte geeinigt“, so der Bürgermeister Patrick Holl. Insofern gebe es bereits ein Parkverbot im Forstbergweg, Abgrenzungen am Gehweg und es würden auch Kontrollen durchgeführt. Die gewünschte Lückenampel an der Einmündung Forstbergweg sei ebenfalls gesetzt. „Die ist bereits ausgeschrieben“, so Holl. Andere Punkte werde die Verwaltung noch recherchieren und dann damit ins Gremium kommen.
Dass das Thema angegangen werden muss, scheint im Gremium unstrittig. „Die Situation ist sehr schlecht. Oft gibt es einen Rückstau von Autos, die im Drive-in anstehen. Die stehen dann wie Ochsen auf der Hauptstraße, wo sie nichts verloren haben“, so Oliver Kämpf (CDU). Thomas Bauer (FWV) sieht die „Gesamt-Verkehrssituation gefährdet. Da müssen wir eventuell eine große Lösung anstreben und einen Parkplatz da draußen angehen. Das ist die einzige Lösung, die praktikabel ist. Wir haben uns für das Café, den Rewe und das Kinderhaus in dem Areal entschieden, wir müssen das ernst nehmen.“
Ein Aspekt, den auch Werner Nestel, Chef der gleichnamigen Bäckerei und des Café N, so sieht. „Wir waren zuerst da, dann kamen Kinderhaus und Rewe. Das Umfeld wurde riesig aufgewertet“, so Nestel. Aber die Verkehrssituation leide darunter, deshalb müsse die Stadt hier eine Lösung finden. „Nur weil wir vorne dran stehen, stehen wir jetzt unter Beschuss, das finde ich nicht in Ordnung.“ Ein gewisses Unverständnis klingt zudem bei Nestel mit. Zumal er von dem Vorstoß der Anwohner erst am Mittwoch durch unsere Zeitung erfahren hat.