Die Hagelabwehrflieger aus dem Rems-Murr-Kreis bereiten sich auf ein heißes Wochenende vor. Die Piloten fliegen in Hagelwolken und versprühen dort ein Lösung, die die Eisklumpen verkleinern soll. Diese kleinen Hagelkörner können dann kaum noch Schäden anrichten. Foto: dpa

Die Hagelabwehrflieger aus dem Rems-Murr-Kreis bereiten sich auf ein heißes Wochenende vor. Die Piloten fliegen in Hagelwolken und versprühen dort ein Lösung, die die Eisklumpen verkleinern soll. Diese kleinen Hagelkörner können dann kaum noch Schäden anrichten.

Waiblingen - Die Hagelabwehrflieger bereiten sich in Baden-Württemberg auf ein heißes Wochenende vor: „Ab Samstagnachmittag wird es spannend, für den Abend sind Quellwolken und Unwetter vorhergesagt“, sagte Harald Knitter vom Landratsamt Rems-Murr-Kreis am Donnerstag in Waiblingen.

Die Piloten fliegen in Hagelwolken und versprühen dort ein Lösung, die die Eisklumpen verkleinern soll. Diese kleinen Hagelkörner können dann kaum noch Schäden anrichten. Der Kreis betreibt gemeinsam mit etwa 130 Kooperationspartnern wie Weinbauern, Landwirten sowie Unternehmen die beiden Hagelflieger.

Pro Jahr kostet ein solches Flugzeug 125.000 Euro, darin sind auch die Kosten für das Radarsystem und den Datenservice durch den Wetterdienst enthalten. Während Skeptiker an der Wirkung der Hagelflieger zweifeln, sind die Befürworter davon überzeugt, dass mit dem sogenannten Impfen der Wolken mit einer Silberjodid-Lösung größere Schäden durch übergroße Hagelkörner vermieden werden können. „Gerade das vergangene Wochenende ist ein Paradebeispiel dafür, wie gut diese Abwehr funktioniert“, sagte Knitter.

Ein Teil der Wetterfront in Richtung Schwäbisch Hall sei mit der Lösung „geimpft“ worden, die andere Wolke über Kirchheim und Reutlingen dagegen nicht, weil sie nicht im ausgewiesenen Schutzgebiet liegt. „In Schwäbisch Hall haben wir die Wolke zum Abregnen gebracht und größere Schäden verhindert, in der nicht geimpften Region ist bekanntlich einiges passiert“, so Knitter.

Seit 1981 ist der Rems-Murr-Kreis Betreiber eines Hagelfliegers, seit 2007 gehört ein zweites Flugzeug zur Flotte. Im Schutzgebiet liegen neben dem Rems-Murr-Kreis die Stadtgebiete Esslingen und Stuttgart sowie das Bottwartal bis Beilstein und Besigheim. Auch der Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen verfügt über ein solches Flugzeug. Es wird durch einen Verein finanziert, dem etwa 2800 Mitglieder angehören.

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