Tilda Swinton und Julianne Moore trotzten am Montagabend dem Nieselregen in der italienischen Lagunenstadt. Foto: IMAGO/ABACAPRESS/Marco Piovanotto

Hat Julianne Moore mit ihrem goldenen Kleid schon einen Vorgeschmack gegeben? Schließlich geht der Film "The Room Next Door" in Venedig ins Rennen um den Goldenen Löwen. Beim Premierenpublikum kam das Drama schon einmal bestens an.

Julianne Moore (63) und Tilda Swinton (63) haben am Montagabend (2. September) einen glanzvollen und umjubelten Auftritt bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig hingelegt. Die Premiere von Pedro Almodóvars (74) Film "The Room Next Door" bedachte das Publikum mit einem langen Beifall - die Standing Ovations dauerten 17 Minuten lang, wie das Branchenportal "Variety" berichtete. So viel Applaus erreichte bislang noch kein anderer Beitrag bei dem berühmten Film-Spektakel.

 

Regisseur jubelt mit seinen Musen

Nach dem Ende des Films küsste der spanische Filmregisseur seine Stars Swinton und Moore auf die Wangen und hob ihre Arme wie Boxchampions in die Höhe. Dann stieg er mit seinen neuen Musen die Treppe im Sala Grande Theater hinunter und verlängerte nach 14 Minuten den Applaus noch, indem er den Fans im Kino die Hände schüttelte.

Glorreich war auch der Look der Hauptdarstellerinnen: Swinton trug einen hellen Chanel-Anzug mit langer Jacke, Moore ein goldschimmerndes Paillettenkleid. Sie hatten sich zuvor auf dem roten Teppich auch durch leichten Nieselregen nicht die gute Laune verderben lassen.

Der Applaus für "The Room Next Door" übertraf laut "Variety" den für Brady Corbets "The Brutalist" (12 Minuten), Pablo Larrains "Maria" (acht Minuten) mit Angelina Jolie als berühmte Opernsängerin Maria Callas und Justin Kurzels "The Order" (sieben Minuten), einem Krimi aus den 1980er-Jahren mit Jude Law in der Hauptrolle.

Drama über zwei Freundinnen

Bei "The Room Next Door" handelt es sich um Almodóvars ersten Spielfilm in englischer Sprache. Moore spielt eine Bestsellerautorin namens Ingrid, die wieder in Kontakt mit ihrer ehemaligen Freundin Martha (Swinton) tritt. Die Kriegskorrespondentin ist schwerkrank und muss sich diversen Behandlungen unterziehen. Ihr Schicksal sorgt dafür, dass sich auch Ingrid zunehmend mit der eigenen Sterblichkeit auseinandersetzt. In Deutschland wird das Drama am 24. Oktober in die Kinos kommen.