Gefeiert wird in und vor der Einrichtung im Gewerbegebiet Fasanenhof. Foto: Max Kovalenko

Seit 43 Jahren werden im Behindertenzentrum Menschen betreut. Das wird jetzt am Samstag, 19. September, bei einem Tag der offenen Tür gefeiert.

Stuttgart Fasanenhof - Für die Menschen, die das Behindertenzentrum Stuttgart (BHZ) betreut, wird es ein ereignisreicher Tag werden: Einer plant seinen eigenen Rap-Auftritt, ein anderer studiert eine Elvis-Imitation ein. Publikum werden sie reichlich haben, denn die Einrichtung wird 43 Jahre alt. Das feiern Mitarbeiter und Behinderte am Samstag, 19. September, mit einem bunten Programm und einem Tag der offenen Tür.

Von 11 Uhr bis 17.30 Uhr lädt das BHZ alle Interessierte auf das Hauptgelände an der Heigelinstraße 13 ein. „Jeder ist Willkommen“, sagt Leonie Seidel, die in der Einrichtung Referentin für Sozialwirtschaft ist. Sie ist zudem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Das geplante Angebot am Samstag richte sich auch an Familien oder Menschen, die mit dem Thema Behinderung in Kontakt kommen wollen.

Bereits seit den 80er-Jahren gibt es den diakonische Träger der Behindertenhilfe am Fasanenhof. In dem Gebäude sind sowohl die Verwaltung als auch einige der Behindertenwerkstätten untergebracht. Hier arbeiten unter der Woche von 8 bis 16 Uhr 160 Menschen. Das ist fast die Hälfte der Behinderten, die das BHZ in Stuttgart betreut. Sie sind körperlich oder geistig beeinträchtigt, haben unter anderem das Down-Syndrom, Trisomie 21 oder eine Lähmung.

Am Samstag haben Interessierte nun die Möglichkeit, die Einrichtung an der Heigelinstraße näher kennenzulernen. Dazu ist von 13.30 Uhr an ein buntes Programm geplant, das die Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen selbst gestaltet haben. „Unsere Singgruppe hat einen Auftritt einstudiert. Außerdem gibt es Tanz- und Theateraufführungen“, sagt Seidel.

Außerdem werden zu diesem Anlass auch die in der Kreativwerkstatt hergestellten oder bemalten Gegenstände verkauft. Besonders empfiehlt Seidel die Führung durch die Behindertenwerkstätten: „Viele Besucher sind überrascht, wenn sie die großen Maschinen in unseren Werkstätten sehen. Sie denken, hier wird gebastelt. Dabei arbeiten wir zum Beispiel mit Fräsmaschinen.“

Zum 43. Jahresfest werden 600 Gäste erwartet, der Tageserlös fließt in die Projekte des BHZ. Ziel der Einrichtung ist die Inklusion. „Wir wollen, dass jeder Mensch voll an der Gesellschaft teilhaben kann“, sagt Seidel.