Ismail Demirtas arbeitet in der Küche der Neckartalwerkstätten in Stuttgart. Am Dienstag erhielt der 33-Jährige seine erste Impfung mit Biontech. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Rund 100 Menschen mit Behinderung wurden am Dienstag in den Neckartalwerkstätten in Stuttgart gegen Corona geimpft. Die Bereitschaft, sich einen Piks geben zu lassen, ist dort ungewöhnlich hoch.

Stuttgart - Es waren zuletzt schwierige Wochen in den Neckartalwerkstätten in Stuttgart-Hedelfingen. Durch die erste und auch die zweite Coronawelle waren die Menschen mit Behinderung, die dort tätig sind, sowie die Mitarbeiter noch ganz gut gekommen. Und dann, wenige Tage bevor ein mobiles Impfteam die Werkstätte besuchte, kam es in der derzeitigen dritten Welle zu einem Corona-Ausbruch. Mindestens 25 Menschen mit Behinderung wurden vor rund zwei Wochen positiv auf das Coronavirus getestet sowie rund ein Dutzend Mitarbeiter, die für die Einrichtung des Caritasverbands tätig sind. „Teilweise wurden die Infektionen mit Schnelltests vor Ort, teilweise durch Symptome zu Hause bemerkt“, berichtet Gerd Wielsch, pädagogischer Fachdienstleiter in den Neckartalwerkstätten. „Wir konnten keine Cluster feststellen, das waren Infektionen in ganz unterschiedlichen Gruppen.“ Am vergangenen Freitag starb ein Mensch mit Behinderung aufgrund seiner Covid-19-Erkrankung.