Starkregen führte im vergangenen Juli auch im Behindertenwohnheim Lebenshilfe-Haus in Sinzig zu extremen Überschwemmungen – und dem Tod von zwölf Bewohnern. Foto: dpa/Thomas Frey

Gletscher schmelzen, Hitzeperioden häufen sich, Überschwemmungen zerstören ganze Regionen. Der Klimawandel ist spürbar – und trifft manche Gruppen besonders, etwa Menschen mit Behinderung. Warum ist das so? Und: Warum spricht man darüber kaum?

Es ist die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021. Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist in vollem Gange. Sie wird später als Jahrhunderthochwasser in die Geschichte eingehen. Gegen 2.40 Uhr erreicht die Flutwelle das Wohnheim der Lebenshilfe im rheinland-pfälzischen Sinzig, in dem Menschen mit Behinderung leben. Binnen einer Minute dringen die Wassermassen bis unter die Decke des Erdgeschosses. Zwölf Bewohner können nicht mehr evakuiert werden , geschweige denn sich selbst retten. Sie werden im Schlaf in den Tod gerissen.