Ganz ernst ging es auch bei der Ausbildung in der Diakonie Kaiserswerth nicht immer zu, wie diese undatierte Aufnahme zeigt. Foto: Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth

Keine Klinik kommt ohne sie aus: die Krankenpflegerin. Dennoch haben sie es nie geschafft, mit den Ärzten auf Augenhöhe zu kommen. Eine Medizinhistorikerin hat nach den Gründen geforscht.

Mannheim/Düsseldorf - Lüften! So lautet die erste Regel, wenn es um die Gesundheit eines Menschen schlecht bestellt ist. „Reine Luft in Krankenzimmern“, so schrieb 1784 Franz Anton Mai, Medizinprofessor und Hebammenlehrer an der Universität Heidelberg, „trägt sehr vieles zur Genesung bei.“ Und dem Kranken nicht zu viel auftischen: Besser ist es, ihn fasten zu lassen, „sonst verderbet er jenes, was die Arzneimittel gut machen sollen“. Ferner sollte das Bettzeug stets gewechselt und der Patient täglich gewaschen werden: „Viele Kranke leiden durch die Vernachlässigung dieser Obsorge, öfters wird die Krankheit dadurch verschlimmert.“