In der Petruskirche in Obertürkheim nahem Freunde und Weggefährten von Sante de Santis Abschied. Foto: StN

Nach dem überraschenden Tod des bliebten Stuttgarter Kochs Sante de Santis nahmen am Donnerstag Freunde und Weggefährten bei einer bewegenden Trauerfeier Abschied.

Stuttgart - Zum Abschied von Sante de Santis hat Wasen-Luigi am Donnerstag die überfüllte Petruskirche in Obertürkheim gerockt. Er sang, wie von der Familie des am Sonntag überraschend im Alter von 50 Jahren verstorbenen Fernsehkochs gewünscht, „Cose della vita“, den Hit von Eros Ramazzotti - nicht in einer leisen Version, sondern volle Pulle.

Auch der Verstorbene hatte immer gern und laut gesungen. Für den Andrang der Trauergäste, darunter waren Santes Wirtskollegen wie Maurizio Olivieri, Piero Cuna, Bastian Pfeiffer, der frühere VfB-Star Maurizio Gaudino sowie Santes Motorradfreunde in Lederkluft, reichte die Kirche auf dem Obertürkheimer Friedhof nicht aus. Viele mussten draußen stehen, während drinnen in der Kirche Diakon Ivan Jelec von der katholischen St. Franziskusgemeinde das Leben des gebürtigen Römers würdigte, dessen Motto immer „Avanti, avanti“ gewesen sei – und immer von Liebe geprägt. „Diese Liebe nimmt Sante de Santis mit in den Himmel“, sagte Jelec, „und sie bleibt uns auf der Erde.“

Bewegender Abschied bei der Trauerfeier

In den Gesprächen mit den Töchtern und der Frau des Verstorbenen habe er spüren können, was für ein großartiger Vater er gewesen sei. Die Familie hatte darum gebeten, von Beileidbekundungen am Grab abzusehen. Zwei Kondolenzbücher lagen aus, vor denen sich lange Schlangen bildeten. Es flossen viele Tränen, als sich Santes Freunde (einige waren aus Rom angereist), seine Wegbegleiter, Kollegen und viele seiner Stammgäste ihre Erinnerungen und ihren Dank in das Buch schrieben. „Tschau Sante“ stand auf einem Kranz seiner Kollegen von der TV-Sendung „Kochduell“. „Immer bei uns“ schrieben die Rocking-Chefs um Ralf Jakumeit auf die Schleife ihres Blumengestecks. „Kann nicht aufhören, an dich zu denken“, heißt es in dem Ramazzotti-Hit „Cose della vita“, den der Entertainer Graziano Luigi D’Arcangelo, bekannt als „Hofnarr Luigi“ vom Cannstatter Wasen, für seinen Freund Sante sang. „Wir verlieren einen wunderbaren Freund“, sagte er danach unter Tränen.

Nach der Trauerfeier trafen sich die Freunde und die Familie im Restaurant San Pietro im Heusteigviertel, wo Sante de Santis am vergangenen Samstag, einen Tag vor seinem Tod, seinen letzten Kochkurs gegeben hatte. Im Sommer war der Fernsehkoch mit Herzproblemen im Krankenhaus gelegen. Danach hatte er sich rasch erholt und viele Kilos abgenommen, weshalb der Tod so überraschend kam. „Es kommt nicht darauf an, wie lang, sondern wie bunt das Leben war“, hate die Familie De Santis in der Traueranzeige geschrieben. Auch an den Trauergästen konnte man sehen, wie bunt das Leben von Sante war.

Bei aller Trauer gab es beim Leichenschmaus am Nachmittag im San Pietro auch noch etwas zum Lachen. Die Friedhofsgärtner hatten es am Mittag in Obertürkheim nicht geschafft, den XXL-Sarg in dem Boden zu versenken – das Loch, das sie ausgegraben hatte, war dafür zu klein. Nach drei Versuchen stellten sie den Sarg neben das Grab. „Damit wollte Sante sagen, ihr kriegt mich nicht runter“, meint einer der Angehörigen im San Pietro – und alle lachten.